BWA Jahresauftakt 2015 Sachsen-Anhalt in Partnerschaft mit der Hochschule Magdeburg-Stendal
Magdeburg,
Die Unternehmensstruktur in Sachsen-Anhalt ist durch KMU geprägt. Diese Unternehmen haben in der Regel keine Strukturen, um Forschung und Entwicklung erfolgreich selbst durchzuführen oder mit dem aktuellen Wissen Schritt zu halten. Für die Zunkunft sind Partnerschaften mit Institutionen mit Kompetenzen in F&E und hochwertiger Wissensvermittlung ein entscheidender Faktor, um dauerhaft am Markt bestehen und wachsen zu können. Doch die Mehrzahl der KMU kennt und nutzt die Leistungsangebote von Hochschule in der Regel nur wenig. Ihnen einen möglichst einfachen und reibungslosen Zugang zu den Leistungen der Hochschulen für eine Zusammenarbeit zu ermöglichen war der Ausgangspunkt der Veranstaltung, zu der der BWA Sachsen-Anhalt und die Hochschule Magdeburg-Stendal am 22.1.2015 einlud.
Das Leistungsangebot der Hochschule Magdeburg-Stendal stand dabei ebenso im Mittelpunkt wie das persönliche Kennenlernen der Gäste aus Wirtschaft und Wissenschaft.
Zunächst lud die HS zu einem Laborrundgang ein. Die Besucher besichtigten das hauseigene Industrielabor "Funktionsoptimierter Leichtbau" und das Baustoffkundelabor. Hier erläuterten die Fachveranwortlichen der HS sehr praktisch, was für die Unternehmen der Region, aber auch darüber hinaus, geleistet wird: Wie kann Beton langlebiger werden? Wie wird ein Lastenanhänger leichter und ein Helm sicherer?
Anschließend begrüßte der BWA- Landesverbandspräsident Lutz Rätz die Gäste in einem Hörsaal der Hochschule und verwies in seiner Ansprache auf die 2009 von der HS Magdeburg-Stendal, der IHK Magdeburg und dem BWA Landesverband Sachsen-Anhalt gegründete virtuelle Wirtschaftsakademie. Die beteiligten Institutionen haben sich das Ziel gesetzt, durch aktive Kooperation zur Vertiefung von Wissen, Verständnis und Wirtschaftskontakten im In- und Ausland beizutragen. Ein wichtiges gemeinsames Anliegen ist zudem die markterforderliche Qualifikation von Mitarbeitern in den überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen-Anhalt: „Die KMU sind in großen Bereichen noch hochschulfern und wir wollten ihnen einen einfachen und reibungslosen Zugang zu Kooperationen mit der HS ermöglichen, d.h. aus hochschulfernen hochschulnahe Unternehmen machen“, ermutigte Herr Rätz in seiner Ansprache die anwesenden Unternehmer. Auch das Thema Ethik in Unternehmen – ein wichtiger Schwerpunkt für den BWA - sei ein Anliegen der Initiatoren.
BWA- Landesverbandspräsident Lutz Rätz
Marco Tullner, Staatssekretär des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft informierte über die Entwicklung der Hochschullandschaft und über die weiteren Fördermöglichkeiten des Landes. Eine regionale Innovationsstrategie sei nur in dem gemeinsamen Zusammenwirken der Partner Wirtschaft und Wissenschaft möglich. Dazu trügen solche Formate der persönlichen Begegnung, wie die Jahresauftaktveranstaltung des BWA, entscheidend bei. „Wichtig sind für uns aber die Außenwirtschaftskontakte, die auch den Mittelstand stärken“, so der Staatssekretär, der für das Ressort Wissenschaft zuständig ist
Marco Tullner, Staatssekretär des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft
Die Rektorin der HS, Prof. Dr. Anne Lequy, erläuterte die Vorzüge der Hochschule mit ihrer Praxisnähe für die Studierenden und auch für die Unternehmen. „Sprechen Sie uns an, wir sind für sie da“ lud die Rektorin ein. Fachkräfte, welche so dringend benötigt werden, könnten die UnternehmerInnen in der HS kennenlernen. So arbeite man zur Zeit beispielsweise gemeinsam mit Unternehmen an Projekten wie „Schuhwerk für Diabetiker“, „Demenz anders sehen“ oder „Klimaaussagen für ein Müllheizkraftwerk“. Dabei werden gegenseitige Transferleistungen für die Zukunftsaufgaben dringend benötigt.
Prof. Dr. Anne Lequy, Rektorin der Hochschule Magdeburg-Stendal
Das praktische Beispiel einer Zusammenarbeit erläuterte sehr eindrucksvoll der Sprecher der Geschäftsleitung der SWM, BWA-Senator Helmut Herdt. Um Schlüsselfunktionen im Unternehmen zu besetzen, gebe es in den Städtischen Werken Magdeburg gute und attraktive Angebote für die Studierenden, eben um den Marktwert des Unternehmens zu steigern. Das duale Studium und der Erwerb sozialer Kompetenz sei besonders wichtig, aber auch Kontinuität in der Zusammenarbeit der Partner zu garantieren, sei seinem Unternehmen ein wichtiges Anliegen, so Herr Herdt.
BWA-Senator Helmut Herdt, Sprecher der Geschäftsleitung der SWM
In der abschließenden Diskussion ging es um Fragen der Energiewende, der Betreuung von Masterarbeiten und Praktika.
"So gestalten wir sehr praktisch die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft - ein gelungener Abend für alle Beteiligten", resümierte BWA-Landesverbandspräsident Lutz Rätz am Ende der Veranstaltung.
Katharina Pick und Berthold Müller-Urlaub (Mitte) erhielten ihre Senatsurkunden aus den Händen von Staatssekretär Marco Tullner (3.v.r.), rechts: Carmen Niebergall, Landesgeschäftsführerin des BWA Sachsen-Anhalt