Tagung der BWA-Außenwirtschaftskommission

Berlin,

Der BWA-Präsident und Vorsitzende der BWA-Außenwirtschaftskommission Herr Rudolf Weiler konnte am 10. Juni 2015 über 30 Unternehmens- und Verbandsvertreter zur Sitzung der BWA Außenwirtschaftskommission begrüßen. Im ersten Teil der Veranstaltung hatte man das Thema "Förderinstrumente des Bundes" eingeplant. Hierzu begrüßte Präsident Weiler zuerst Herrn Jörg von Chamier von der Wirtschaftsabteilung des Auswärtigen Amtes.


Jörg von Chamier, Wirtschaftsabteilung des Auswärtigen Amtes

Herr von Chamier legte den Schwerpunkt seiner Ausführungen auf die Instrumente zur Absicherung von Auslandsgeschäften und die hierzu eingebundenen Partner. Im Diskussionsteil gab von Chamier auch Informationen und Einschätzungen zu Visafragen im Zusammenhang mit Geschäftsreisenden, sowohl ausländischer Partner nach Deutschland, als auch zu Fragen der Visaerteilung im Ausland für deutsche Geschäftsleute.

Als zweiten Referenten begrüßte Rudolf Weiler anschließend den Leiter des Hauptstadtbüros der Kreditanstalt für Wiederaufbau, Herrn Leon Macioszek. Dieser gab den Teilnehmern nach einer kleinen Einführung in die Förderaktivitäten insgesamt, einen Überblick über die Förderinstrumente in der Außenwirtschaft. Er informierte auch über die speziellen Aktivitäten der IPEX-Bank und der DEG. Diese hat im KfW-Verbund in besonderer Weise Finanzierungen mit entwicklungspolitischem Schwerpunkt zur Aufgabe.


Leon Macioszek, Leiter des Hauptstadtbüros der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)

Beide Referenten des Programmblocks "Förderinstrumente" boten dem BWA weitere Zusammenarbeit und Einbeziehung weiterer Experten in ihren jeweiligen Häusern an.

Im zweiten Programmblock der Veranstaltung wurden anhand von Russland, China, Indien und Thailand aktuelle weltwirtschaftliche Trends vorgestellt und diskutiert:

BWA-Vorstandsmitglied Michael Schumann informierte bei seiner Präsentation zu China zum einen den Trend zur weiteren Urbanisierung in China. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der politischen Einschätzung, dass die Regierung zurzeit massiv gegen Korruption vorgeht.

Wolfram Nowsch - ebenfalls vom BWA-Vorstand - informierte über aktuelle Trends in Russland. Ein besonderes Problem für das Land stellt die Kapitalflucht ins Ausland und die Abwertung des Rubels zum Dollar dar. Neben ökonomischen Informationen präsentierte Wolfram Nowsch auch den aktuellen Stand in der Zusammenarbeit mit dem russischen Partnerverband RSPP.


BWA-Präsident Rudolf Weiler führte und moderierte die Veranstaltung

Dr. Andreas Waldraff – Leiter der German Indian Roundtables – sprach über die strukturellen Schwierigkeiten, die Indien überwinden müsse, wenn ein solides Wirtschaftswachstum in diesem Land erreicht werden soll. An erster Stelle stehen demnach die Bekämpfung der Korruption und der Abbau der Bürokratie. Außerdem müssten große Anstrengungen im Bericht "Bildung & Ausbildung" unternommen werden. Als großen Vorteil des Landes beschrieb Dr. Waldraff das enorme Marktpotential, das Indien in Zukunft bietet.

Frau Natiya Suchinda von Thaitrade, der Thailändischen Handelsförderung startete Ihre Präsentation mit einem Hinweis auf die "Asean Economic Community" (AEC) in der zukünftig in einem Wirtschaftsraum ohne Zollgrenzen in zehn Ländern über 600 Millionen Konsumenten zusammengeschlossen sind. Thailand sei aufgrund seiner Lage, seiner Infrastruktur, die in den nächsten Jahren noch weiter massiv ausgebaut wird, gut geeignet, Ausgangspunkt der Erschließung dieses Zukunftsmarktes zu sein.

Durch die anschließende Diskussion zog sich wie ein roter Faden die von Präsident Rudolf Weiler aufgeworfenen Frage, wer in Zukunft die (frühere) Rolle Chinas als "Werkbank der Welt" übernehmen könnte. Zum einen – so BWA Vorstand Michael Schumann – gibt es hierzu Bewegungen innerhalb von China. Für die Region Südostasien informierte Natiya Suchinda, dass Thailand sich nicht als "Billiglohnland" positioniert. Die günstige Lage des Landes und die avisierten Schritte zum Ausbau der Infrastruktur in der Region böten jedoch die Möglichkeit, von Thailand aus, Länder mit niedrigerem Lohnniveau von Thailand aus zu erreichen.

Abschließend dankte Präsident Rudolf Weiler den Vortragenden und den Teilnehmern für die interessanten Informationen und die angeregte Diskussion.