Geschäftsführerin des BWA Sachsen-Anhalt Carmen Niebergall in der Jury
Güsten,
Das "Solartagebuch" hat sich gelohnt. Nur ein Mädchengymnasium in Karlsruhe und die Stadtteilschule Hamburg-Blankenese waren besser. Die im Vergleich sehr kleine Freie Sekundarschule Güsten erreichte beim Wettbewerb "Aktivste Solarschule Deutschlands" Bronze.
Der veranstaltende Verein Solarenergie macht Schule e.V. nutzte für die Preisübergabe den Tag der offenen Tür der Güstener Schule am Sonnabend. 25 Schulen hatten sich angemeldet für den Wettbewerb, 15 Arbeiten wurden eingereicht, zwei davon aus Sachsen-Anhalt. Die Güstener landeten hinter dem katholischen Mädchengymnasium Karlsruhe und der Hamburger Stadtteilschule Blankenese auf Rang drei. Die Ränzelstecher ließen damit Schulen solcher Großstädte wie Köln und Hannover hinter sich.
"Mit äußerst begrenzten Mitteln und einer engagierten Lehrer- wie Schülerschaft gelang in erster Linie die allumfassende Integration der Thematik in den Unterricht."
"Das kann sich sehen lassen", meinte Jurymitglied Carmen Niebergall vom Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft. "Spannend war der Beitrag geschrieben, man spürte förmlich den Willen. Mit äußerst begrenzten Mitteln und einer engagierten Lehrer- wie Schülerschaft gelang in erster Linie die allumfassende Integration der Thematik in den Unterricht", hieß es in der Laudatio."
Physiklehrer Klaus Gärtner erklärte, dass sich die Schüler quasi tagtäglich mit dem Thema beschäftigen und ein "Solartagebuch" führen.
Darin werten sie die Leistung der Solaranlage aus, die auch dank der Stadt und mit Unterstützung des Vereins vor gut anderthalb Jahren auf 240 Quadratmetern des Turnhallendachs installiert und in Betrieb genommen werden konnte.
Vereinsvorsitzende Antje Göppel lobte das "schöne Anschauungsobjekt".
Unterdessen hofft Bürgermeister Helmut Zander, dass sich die sonnigen Aussichten auf eine Aufnahme ins STARK-III-Programm, mit dem Schulen und Kindertagesstätten energetisch saniert werden sollen, realisieren lassen. Für Güsten wäre das eine Investition von drei Millionen Euro, durch die eine Kita die jetzige ersetzen würde und die bestehende Photovoltaik-Anlage auf der Turnhalle erweitert werden könnte. Auch die Energiekosten für das Rathaus würden sich damit verringern lassen. Ende Juli entscheidet das Land, ob man in die nächste Runde kommt.
Eine Bedingung dieses Projekts ist, dass sich mindestens 30 Prozent Energie einsparen lassen.
Was der Tag sonst brachte und wie abends zuvor die Schulabgänger der Freien Sekundarschule gefeiert wurden, wird noch zu lesen sein.