Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke spricht vor BWA-Mitgliedern in Cottbus
Cottbus,
Auf Einladung des Landesverbands Berlin-Brandenburg war der Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dr. Dietmar Woidke am 11. Mai Gast des BWA in Cottbus. In seinem Vortrag erläuterte er seine Sicht auf die wirtschaftliche Entwicklung Südbrandenburgs. „Hier ist viel verloren gegangen seit der Wende, vor allem tausende von Arbeitsplätzen. Aber die Menschen haben sich der neuen Situation angepasst, sie haben die neuen Umstände als Chance begriffen“, betonte Woidke. Dies unterstrich er mit der Information, dass Brandenburg heute ein modernes, weltoffenes und finanziell gut aufgestelltes Bundesland sei und etwa 80 Prozent der Brandenburger seit der Wende einen neuen Beruf erlernt hätten. Diese Flexibilität sehe er als einen wesentlichen Faktor für den jetzt bevorstehenden Strukturwandel in der Lausitz an.
Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg
Woidke betonte, dass für ihn die Braunkohlenutzung noch mindestens für drei Jahrzehnte unabdingbar sei. Er gehe davon aus, dass mit dem tschechischen Unternehmen EPH ein guter Vattenfall-Nachfolger gefunden wurde, von dem er drei Dinge erwarte: „Ich gehe davon aus, dass das Unternehmen den Vertrag einhält, der ja fünf Jahre Beschäftigungsgarantie beinhaltet, dass auch Sicherheiten für Vattenfall-Zulieferer gegeben wird und dass sich das Unternehmen ebenfalls für die Region, also BTU, Vereine und soziale Einrichtungen engagiert“.
Der Ministerpräsident unterstrich, dass die Brandenburger verpflichtet seien, den Strukturwandel aktiv zu gestalten. Dafür sei es Voraussetzung, dass die Lausitz gemeinsam wisse, wohin sie wolle. Der Landesvater machte noch einmal die Ziele aus seiner Sicht deutlich: „Ich will mehr Industrie- und gewerbliche Arbeitsplätze. Ich stehe für eine Verbesserung der Infrastruktur und ich wünsche mir ein gemeinsames Handeln der Wirtschaftskräfte der Lausitz.“
Er betonte: „Hier sollten wir auch länderübergreifend handeln“. Um Brandenburg zukunftsfähig zu machen, sei auch die Kreisgebietsreform notwendig, machte er auf Nachfrage deutlich.
In der anschließenden Diskussion brachte der Vizepräsident des BWA Dr. Jan Schröder seine Überlegungen zum Thema „Integration von Flüchtlingen als Wirtschaftsfaktor“ zu Gehör. Dabei verwies er als Leiter der BWA-Fachkommission „Fachkräftesicherung und Bildung“ auf die Chance, durch die Flüchtlinge auch Fachkräfte, die fehlen, zu gewinnen. Birgit Hendrischke von der BTU Cottbus/Senftenberg ermutigte die anwesenden Unternehmer, das Angebot der Weiterbildungsabteilung der Universität im Zusammenhang mit den Flüchtlingen zu nutzen. Die Vizepräsidentin der BTU Cottbus/Senftenberg Prof. Kathrin Salchert appellierte an die Zuhörer, dass ihre Einrichtung gern mit den Unternehmen der Region zum Thema Innovationen in den Dialog trete.
Dr. Dietmar Woidke, BWA-Mitglied Magrid Grünert, BWA-Landesgeschäftsführerin Elke Magdon, BWA-Vizepräsident Dr. Jan Schröder