Berlin,
Vor dem Hintergrund der offiziellen Besuche des chinesischen Außenministers Wang Yi in der Republik Türkei, der Islamischen Republik Iran, den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem Sultanat Oman und dem Königreich Bahrain erklärt der BWA-Vorstandsvorsitzende Michael Schumann:
„Von China kann Deutschland derzeit nicht nur in der zentralen inneren Frage der Pandemiebekämpfung einiges lernen. Auch mit Blick auf die politische Flankierung seiner Außenwirtschaft verharrt Deutschland gegenüber den zentralen Akteuren einer geostrategisch und wirtschaftlich hochbedeutenden Region wie dem Mittleren Osten im Stillstand, während die Volksrepublik China ambitioniert ihre Interessen wahrnimmt und neue Partnerschaften in die Wege leitet. Das jüngst unterzeichnete, auf die Dauer von 25 Jahren angelegte Kooperationsabkommen zwischen China und dem Iran ist ein besonders markantes Beispiel dafür, wie Deutschland seinen strategischen Platz, den es derzeit noch basierend auf den angesehenen Leistungen der vergangenen Jahrzehnte einnehmen könnte, anderen Akteuren der Weltpolitik überlässt. Dies kann unsere Volkswirtschaft mittelfristig teuer zu stehen kommen und viele Arbeitsplätze kosten, die direkt oder indirekt mit der politischen Leistungsfähigkeit Deutschlands in seinem außenwirtschaftlichen Interesse zusammenhängen.
Der BWA engagiert sich seit vielen Jahren für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zum wechselseitigen Vorteil mit allen Staaten in der Region. Die Türkei, der Iran und die arabischen Länder bieten hervorragende Geschäftspotentiale für europäische und insbesondere deutsche Unternehmen. Diese basieren zum einen auf der Leistungs- und Innovationsfähigkeit unserer Unternehmen und Technologien, zum anderen auf dem nach wie vor positiven Deutschlandbild in den genannten Staaten. Gerade Letzteres wird jedoch in der deutschen Außenpolitik der letzten Jahre substantiell unterschätzt, was wiederum den Boden für die Erfolge Dritter bereitet. Deutschlands auswärtige Politik muss dringend aufwachen und im Interesse unserer Außenwirtschaft agieren, anstatt in lähmender Passivität zu verharren.“