Berlin,
Vor dem Hintergrund aktueller Berichte über die Schwierigkeiten einer Annäherung zwischen den USA und der Islamischen Republik Iran in der Frage des Atomabkommens erklärt der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA), Michael Schumann:
"Die aktuellen Stimmen aus der Politik zum Atomabkommen mit dem Iran (JCPoA), der Aufhebung der Sanktionen und einer Normalisierung der Wirtschaftsbeziehungen zeigen einmal mehr, dass die Interessen der USA und Europas hier nicht deckungsgleich sind. Eine Eskalation der politischen Differenzen kann nicht im Interesse der deutschen Wirtschaft und der vielen hundert Unternehmen liegen, die trotz des massiven Einbruchs der bilateralen Außenhandelsbeziehungen durch die US-Sanktionen weiterhin in den verschiedensten Bereichen im Iran engagiert sind. Mehr als zehntausend iranische Studenten an deutschen Hochschulen sind ein weiterer Beleg für das Potenzial, das in den wissenschaftlichen und technologischen Beziehungen mit der faktischen Regionalmacht am Persischen Golf schlummert. Das 2019 von mehreren EU-Staaten ins Leben gerufene "Instrument zur Unterstützung des Handelsaustauschs" (Instex) konnte bisher leider nur eine Transaktion im März 2020 abwickeln.
Deutschland, Frankreich und die anderen teilnehmenden EU-Staaten sollten im Interesse der europäischen Nationen selbstbewusst handeln und die Möglichkeiten dieses Mechanismus nutzen, um die außenwirtschaftlichen Aktivitäten mit der Islamischen Republik Iran wieder zu beleben. Wir sollten das vielfach geäußerte Interesse der iranischen Seite an einer Zusammenarbeit mit Deutschland und anderen europäischen Ländern nutzen, insbesondere vor dem Hintergrund der gemeinsamen Bekämpfung der Corona-Pandemie und einer dringend notwendigen Wiederbelebung der wirtschaftlichen Aktivitäten nach der Pandemie. Der BWA wird sich daher weiterhin für eine konstruktive Partnerschaft mit der iranischen Wirtschaft einsetzen."
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