BWA gründet Bundesfachkommission für Rohstoffsicherheit

Berlin,

Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen hat der BWA die Gründungsveranstaltung der Bundesfachkommission „Rohstoffe und Rohstoffsicherheit“ des Verbandes durchgeführt. Der Einladung in das Loft des Königlichen Leihamtes im Zentrum Berlins folgten unter anderem Dr. Thomas Gäckle, Leiter der Unterabteilung Rohstoffpolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, S.E. Dauren Karipov, Botschafter der Republik Kasachstan und S.E. Dr. Mandakhbileg Birvaa, Botschafter der Mongolei.

BWA-Vorstandsvorsitzender Michael Schumann begrüßte die Teilnehmer und richtete das Augenmerk in seiner Eröffnungsrede auf die Notwendigkeit einer strategischen Rohstoffpolitik in Deutschland und Europa:

Die Zeitenwende, die mit dem russischen Einmarsch in der Ukraine eingetreten ist, verändert die bisherigen Bedingungen auf den Rohstoffmärkten grundlegend. Wir müssen uns in Deutschland und Europa von lieb gewonnenen Träumen verabschieden und der ernüchternden Realität ins Auge schauen, dass wir in hohem Maße von Rohstoffimporten abhängig und auch als Volkswirtschaft anfällig sind und das geht weit über Öl und Erdgas hinaus.

Deutschland braucht eine strategische Rohstoffpolitik, die Realitäten anerkannt und auf dieser Basis gestaltet, statt zu träumen. Damit müssen wir jetzt beginnen: Sowohl in der Allokation vor Ort, bei Investitionen in rohstoffreichen Ländern und dem Aufbau von langfristigen Rohstoffpartnerschaften, als auch in der Anlage von strategischen Vorräten kritischer Rohstoffe.

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Die darauffolgenden Impulsvorträge von Jakob Kullik vom Lehrstuhl für Internationale Politik der Technischen Universität Chemnitz und von Dr. Sven-Uwe Schulz, Arbeitsbereichsleiter Rohstoffpotenzialbewertung bei der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, boten eine fundierte Grundlage für die weiterführende Debatte. Neben den Repräsentanten des zuständigen Ministeriums und der Rohstoffpartnerländer brachten auch verschiedene BWA-Mitgliedsunternehmen als Vertreter des deutschen Mittelstandes ihre Anregungen in die Diskussion ein.

Die deutsche Industrie ist in ihrer Substanz auf krisenfeste Bezugsquellen für nichtenergetische Rohstoffe angewiesen. Hierzu bedarf es eines neuen strategischen und umfassenden Denkansatzes. Die Aufgabe der Bundesfachkommission des BWA wird darin bestehen, Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Diplomatie im Hinblick auf die Beratung von Entscheidungsträgern und die Formulierung konkreter Angebote zusammenzuführen. Perspektivisch wird die Kommission hierzu im Lauf des Jahres verschiedene Publikationen und parlamentarische Formate ausarbeiten, um den Impuls der Gründungstagung in praktische Ergebnisse umzuwandeln.

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