Düren und die Euregio blicken voller Stolz auf ein ganz starkes Stück Industrie
Düren,
Das Geburtstagskind lud ein und eine riesige Schar illustrer Gäste aus nah und fern kam gerne zur 100-Jahr-Feier der Isola nach Düren-Birkesdorf. Eine Produktionshalle wurde eigens komplett leergeräumt und zum Festsaal umfunktioniert. Ein tolles Ambiente für ein tolles Jubiläum. Geschäftsführer Karl Stollenwerk ergriff als Hausherr zunächst das Wort und begrüßte die Gäste. Ihm lag nichts daran, nochmals die Firmengeschichte zu repetieren: „Die finden Sie in ihrer Gänze in unserer frisch gedruckten Jubiläumsbroschüre und natürlich auch im Internet. Mir geht es eher darum, ein paar amüsante und auch erstaunliche Randgeschichten der Menschlichkeit aus 100 Jahren Isola zu erzählen“, bekräftigte Stollenwerk. So berichtete er, dass die ersten schwarzen Zahlen erst 1919, also sieben Jahre nach der Gründung geschrieben werden konnten. Die Gründer der Isola mussten also einen langen Atem haben und viel Durchhaltevermögen.
Eine Tugend, die das Dürener Unternehmen über ein Jahrhundert oft an den Tag gelegt hat: „Die Isolaner haben sich trotz schärfstem Gegenwind und schwersten Schicksalen wie Weltkriege und Währungsreform etc. nie unterkriegen lassen. Ganz im Gegenteil, wir waren im September 1945 eines der ersten Unternehmen, das nach dem 2. Weltkrieg eine Betriebsgenehmigung für technische Zwecke erhielt“, blickt Karl Stollenwerk zurück. Allerdings war es eine Genehmigung ausschließlich für technische Güter und nicht für Gebrauchsgüter, die eigentlich dringendst benötigt wurden. Dennoch stellten die Isolaner heimlich Gebrauchsgüter her und wenn ein Beamter zur Aufsicht den Betrieb besuchte, wurden die Mitarbeiter in der Produktion über eine „heimliche Alarmglocke“ gewarnt und stellten sofort auf die reine Produktion technischer Güter um.
Diese und einige weitere Anekdoten gab Karl Stollenwerk sehr zur Unterhaltung der Gäste zum Besten. Darüber vergaß er natürlich nicht, sich ausdrücklich bei allen seinen Mitarbeitern, aber auch bei deren Vätern und Großvätern zu bedanken, „denn teilweise sind hier Generationen von Dürener Familien für die Isola tätig gewesen“. Stollenwerk schloss seine Ansprache mit den besten Glück- und Erfolgswünschen für die eigene Firma: „Die Isola hat es verdient!“, rief er dem Publikum zu, das begeistert applaudierte.
Als zweiter Redner auf dem Podium gratulierte Thomas Rachel (MdB), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Isola vor allem als waschechter Birkesdorfer von Herzen: „100 Jahre zu überstehen und dabei so viele Innovationen zu schaffen, das ist etwas ganz Großes. Hochtechnisiert und hochspezialisiert – so stellt sich die Isola 2012 dar. Die Globalisierung wurde dabei nicht als Bedrohung, sondern als Chance begriffen. Das Unternehmen ist auf einem richtig guten Kurs und darüber freuen wir uns alle“, bekräftigte der Bundespolitiker.
Auch Prof. Dr. Johannes Gartzen vom Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule Aachen ließ es sich nicht nehmen, dem langjährigen Kooperationspartner Isola zu gratulieren: „Die Zusammenarbeit mit der Isola ist genauso, wie der Austausch zwischen Hochschule und Wirtschaft sein soll. Es gibt nicht nur zahlreiche Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten, die Studenten unserer Fakultät Hand in Hand mit der Isola erstellt haben, sondern auch richtig gute praktische Beispiele wie die gemeinsame Entdeckung, dass man die kupferkaschierten Materialien der Isola auch für den Wärmetransport nutzen kann. Das bedeutet ganz neue Perspektiven für den Bereich der regenerativen Energien wie z. B. die Photovoltaik“, gab Professor Gartzen einen tiefen Einblick in die Kooperation.
Last but not least konnte Karl Stollenwerk auch “seinen Boss“, Ray Sharpe, CEO der Isola Group aus den USA, auf dem Podium begrüßen. Der amerikanische Konzernchef bezeichnete die Isola in Düren als Ur-Zelle für die gesamte Unternehmensgruppe und überbrachte die Glückwünsche der gesamten Belegschaft an die Rur: „Wir alle sind sehr stolz auf den Standort Düren, der für unsere Gruppe schon immer einen sehr wichtigen Stellenwert einnimmt. Vor allem durch den Standort Düren sind wir heute in der Lage, die spezifischen Kundenbedürfnisse in aller Welt mit höchster Qualität und optimalem Service abzudecken“, lobte Sharpe die deutsche Dependance. Im Anschluss an seine Ansprache überreichte er Stollenwerk noch zwei Geschenke als Dank für die Gründung der Gruppe und die vielen Innovationen, die aus Düren stammen. Nach dem offiziellen Teil hatten die Gäste Gelegenheit, an einer Betriebsbesichtigung teilzunehmen und einen tiefen Einblick in die Betriebspraxis des 100-jährigen Geburtstagskindes Isola zu nehmen.