Cottbus,
Die Mitglieder des BWA-Wirtschaftsclubs Cottbus-Lausitz trafen sich Anfang Juli auf dem Wasserwerkgelände der LWG Cottbus im Ortsteil Sachsendorf. Am Anfang stiegen die BWA-Mitglieder den Cottbuser Wasserturm, der vor 125 Jahren errichtet wurde und nach wie vor als zuverlässiger „Mitarbeiter“ des Unternehmens gilt. Knapp 200 Stufen führt die schwarze Wendeltreppe hinauf – ein sportlicher Auftakt des Abends. Die Belohnung dafür waren der Ausblick über die Stadt in über 50 Metern Höhe, das Kennenlernen des besonderen Konzertsaales auf halber Höhe und natürlich die Informationen von LWG-Geschäftsführer Marten Eger über die Geschichte des Cottbuser Wahrzeichens.
Fortgesetzt wurde der Abend dann in einem Besprechungsraum auf dem Gelände. LWG- Vertreter Carsten Horn stellte das Unternehmen vor und gemeinsam mit Marten Eger informierten sie über die Projekte im Strukturwandel. Die Lausitzer Wassergesellschaft hat einen Jahresumsatz von 140 Millionen Euro. Die knapp 200 Mitarbeiter kümmern sich für rund 125.000 Einwohner der Stadt Cottbus um das Trink- und für fast genauso viele um das Abwasser. Betrieben werden acht Wasserwerke, neun Kläranlagen und u.a. 406 Abwasserpumpwerke. Jedes Jahr regeneriert das Unternehmen bei der LMBV Aufträge mit drei bis vier Millionen Euro Umsatz. Die Entwicklungen in der Wirtschaft und der Strukturwandel fordern auch von der LWG umfassende Veränderungen. So produziert das Unternehmen schon heute mehr als 50 Prozent des Stromeigenbedarfs. „Trotz unseres großen Energiepotentials aus Eigenerwirtschaftung zahlen wir jetzt jeden Monat rund 150.000 Euro mehr an Stromkosten. Hier müssen wir noch mehr tun“, erläutert Marten Eger. Klima- und Strukturwandel stellen höchste Anforderungen an das BWA-Mitgliedsunternehmen. Einen besonderen Ruf genießt die LWG mit der Ausbildungsabteilung. Mit knapp 80 Lehrlingen bildet das Unternehmen weit mehr junge Menschen aus, als für den Eigenbedarf nötig sind. Seit neun Jahren stellt die LWG den besten Anlagentechniker-Azubi bundesweit. Zudem werden zahlreiche Studenten im dualen Studium gefördert. Die Ausbildungsstrecke soll zum wasserwirtschaftlichen Bildungszentrum der Lausitz ausgebaut werden. Bei innovativen Projekten arbeitet das Unternehmen eng mit der BTU Cottbus-Senftenberg zusammen. Zukünftig soll zum Beispiel aus Klärschlamm Phosphor gewonnen und ein Wasserverbundsystem aufgebaut werden. Herausforderungen für die LWG sind das neue Wohngebiet in Cottbus, das wachsende Gewerbegebiet in Vetschau und das „Green Areal Lausitz“ auf dem Flugplatz Drewitz. Die Teilnehmer nutzten den Abend für zahlreiche Fragen, wo es u.a. um die Versorgungssicherheit mit Wasser ging. Am Rande äußerte sich Spreegas-Geschäftsführer Andreas Kretzschmar über die aktuelle Gastsituation und erwies darauf, dass mit großen Preissteigerungen frühestens nächstes Jahr gerechnet werden muss.