BWA fordert bessere Koordination zwischen Ministerien und Kanzleramt
Berlin,
Angesichts der herausragenden Rolle, die China in der Weltwirtschaft angenommen hat, und einer wachsenden Komplexität globaler Herausforderungen fordert der Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA) von der Bundesregierung die Schaffung einer klar definierten und gut koordinierten Strategie für den Umgang mit China.
„Es gibt derzeit keine klar erkennbare Linie der deutschen Politik im Umgang mit China. Das Außenministerium, das Wirtschaftsministerium und das Kanzleramt kooperieren nicht hinreichend und verfolgen unterschiedliche Ziele. Es fehlt ein übergeordnetes Gremium, das die deutschen Beziehungen zum Exportweltmeister China analysiert und kenntnisreich begleitet“, so Dirk Bormann, Vorstandsvorsitzender des BWA.
„Wie passt es zusammen, wenn ein Land einerseits die Wichtigkeit enger wirtschaftlicher Beziehungen unablässig betont, andererseits aber die Einreise von Wirtschaftsvertretern und Investoren mit einer Vielzahl von Hürden erschwert?“ fragt Michael Schumann, Vorstandsmitglied und Geschäftsführer der chinesischen Repräsentanz des BWA und beschreibt damit ein Problem, das die mangelnde Zusammenarbeit offenbart.
Dass eine China-Strategie eine „wirkliche Hausaufgabe“ für die Bundesregierung sei, erkannte Thorsten Schäfer-Gümbel, stellvertretender Bundesvorsitzender jener SPD, die die Minister im Auswärtigen Amt und im Wirtschaftsministerium stellt, Anfang des Jahres in einem Interview selbst.
„Der stellvertretende Bundesvorsitzende hat völlig Recht. Diese Hausaufgabe muss nun dringend erledigt werden“ so Bormann. „Der BWA verfügt über langjährige Kontakte in viele Regionen Chinas und hat dabei großes Know-how erworben. Gern stehen wir beratend zur Seite.“
Der Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft e. V. (BWA) wurde im Jahr 2003 gegründet und ist auf Bundes- und Landesebene wie auch in regionalen Internationalen Wirtschaftsclubs organisiert und in über 70 Ländern vertreten. Er vereint Führungskräfte aus Wissenschaft, Wirtschaft und dem öffentlichen Leben, die für eine Ökosoziale Marktwirtschaft eintreten. Der Verband vertritt dabei die Überzeugung „Wirtschaft – das sind wir alle!“ – versteht die Menschen in Deutschland also als das Wertschöpfungssystem des Landes, das es auf verschiedenen Ebenen zu fördern gilt. Der BWA bringt Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik in einen Dialog, mit dem Ziel gemeinsam Leistungsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein in der Gesellschaft zu stärken.
Besondere Kompetenz hat sich der BWA im Bereich Außenwirtschaft erworben. Den Mitgliedern steht ein kostenfreier Rechercheservice Außenwirtschaft zur Verfügung. Ferner können sie mit Experten eines Netzwerks von Außenwirtschaftsberatern, dem unter anderem erfahrene Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer, Steuer- und Personalberater sowie Unternehmensberater angehören, in Kontakt gebracht werden. So bietet der BWA Kontakte und Informationen aus erster Hand in fast allen Regionen der Welt. Regelmäßige Fachveranstaltungen und Außenwirtschaftsreisen jenseits der ausgetretenen Außenhandelspfade komplettieren diesen Service.