BWA fordert dringend Maßnahmen zur Imageverbesserung Deutschlands in Asien
Berlin,
Das Image Deutschlands als Reiseland für Geschäfts- und Privatreisende ist nach den Anschlägen von München, Ansbach und Würzburg schwer beschädigt. In China berichten Reiseveranstalter von Massenstornierungen von Reisen nach Deutschland. Reisegruppen und Einzelpersonen meiden Deutschland aufgrund von Terrorangst. Dazu trägt die Tatsache bei, dass unter anderem das staatliche chinesische Fernsehen CCTV sowie weitere asiatische Leitmedien seit den Reisewarnungen offizieller chinesischer Regierungsstellen in Peking und Hongkong wiederholt negative Berichterstattungen über die Sicherheitslage in Deutschland ausstrahlen.
„Gebraucht wird dringend eine mediale Offensive von deutscher Seite, um den bereits spürbaren wirtschaftlichen Schaden zu minimieren“, so BWA Außenwirtschaftsvorstand Michael Schumann. Schumann, der gerade in China staatliche Stellen besucht und Verträge mit bedeutenden chinesischen Unternehmen verhandelt hat, sieht dabei sowohl die Bundesregierung in der Pflicht als auch die für die Vermarktung Deutschlands zuständigen Gesellschaften. „Wir müssen das Vertrauen in die Sicherheit Deutschlands so schnell wie möglich wieder herstellen.“, so Schumann.
Bereits vor 14 Tagen, direkt nach den Anschlägen in Bayern hatte BWA-Präsident Rudolf Weiler betont, dass „Deutschland auch weiterhin ein sicheres Land“ sei. Dies zu belegen und vor Ort deutlich zu machen, rechtfertige auch „größere Anstrengungen und Investitionen“, so Schumann mit Blick auf die deutsche Politik. „Wir müssen gegensteuern und das ad hoc, sonst nehmen unsere Wirtschaftsbeziehungen dauerhaften Schaden“, so Schumann. Ansätze gebe es genug: „Es ist positiv, dass die deutsche Regierung die Flugrechteverhandlungen mit China wieder aufnehmen will. In der Tat kann hier etwas für die Verbesserung des Deutschlandbildes getan werden. Bei einer großzügigen Regelung können die Besuchszahlen chinesischer Geschäftsleute und Touristen, die in Deutschland zu den kaufkräftigsten Besuchergruppen überhaupt zählen, wieder deutlich gesteigert werden. Dies setzt aber voraus, dass auf deutscher Seite die makroökonomischen Interessen unserer Wirtschaft über die Partikularinteressen einzelner Fluggesellschaften gestellt werden müssen. Ein solcher Schritt würde in China sehr wohlwollend aufgenommen werden“, so Schumann.
In der Tat stünde der BWA mit seinen deutschen und chinesischen Mitgliedern einem Open Sky Abkommen beider Länder positiv gegenüber. In China werde schwer verstanden, dass man den Eindruck habe, Deutschland verkaufe gern seine Flugzeuge nach China, um sie dann nicht landen zu lassen, so der Verband. In diesem Zusammenhang spiele auch eine Rolle, dass chinesische Reisende den höchsten Pro-Kopf-Umsatz im Ausland erzeugten und damit massiven Einfluss auf Handel, Tourismus und Gewerbe in Deutschland und Europa hätten. "Investitionen wie zuletzt in den Maschinenbauer KUKA oder andere namhafte Beteiligungen chinesischer Unternehmen in unsere Standorte wird es nur dann weiterhin geben, wenn das Geschäftsklima positiv ist. Wir können es uns nicht leisten, diese Chancen für Deutschland nicht zu nutzen“, so Schumann abschließend.
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