Berlin,
Majestätische Berglandschaften, unberührte Natur, eine vielseitige Flora und pulsierende Städte - exotische Kulturen, urtümliche Baudenkmäler, Weinberge, Steppen und Vulkane: Der Charme und der Modus-Vivendi der Regionen rund um das Kaspische Meer ist ein Kosmos der Bilder, Gerüche und der Emotionen. Eine Schatzkammer der Sprachen, der Geschichte und des Zusammenlebens unterschiedlichster Völker, Religionen und Lebensweisen.
Das türkisfarben schimmernde Kaspische Meer bespickt mit einem unfassbaren Reichtum an natürlichen Ressourcen wie Öl, Gas, Kohle, Gold, Silber, Eisenerz, Kupfer, Uran und Kaviar ist der größte Inlandsee der Welt, Drehscheibe und Knotenpunkt für Transit und Infrastruktur. Projekte wie die „belt and road initiative“ (BRI) oder die Trans-Caspian International Transport Route gewinnen angesichts der Pandemie, der Suezkanal-Krise oder durch das seit 2018 laufende europäisch-asiatische Konnektivitäts-Projekt: "Connecting Europe and Asia – Building blocks for an EU strategy" an Bedeutung hinzu. Die Kaspische Region ist eine „Zukunftsregion“ der Wirtschaft und Politik. Europäisch-kaspischer Dialog, Austausch und Kooperation ist anstrebenswert und zugleich unvermeidlich, der Wirtschaftsraum von weltpolitischer Bedeutung.
Das Zweite Caspian Europe Forum 2021 setzte am fünften und sechsten Oktober das ökonomische Gespräch fort. Nach der erfolgreichen Durchführung des Caspian Europe Forums im Februar, intensivierte sich im Rahmen des Forums die Synergie der Bereiche Logistik, Infrastruktur, Energie, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Tourismus, Ausbildung, Gesundheit, Finanzen und Investments. Ein hybrides Format lud zum persönlichen Dialog im Berliner Hotel Titanic Gendarmenmarkt, als auch zum digital-synchronen Austausch über den Eventveranstalter clabb. Darüber hinaus wurde parallel zur Konferenz eine virtuelle Messe angeboten, in der sich Unternehmen und Organisationen virtuelle Messestände buchen konnten, um Ihre Leistungen und Produkte interaktiv zu präsentieren. Das CASPIAN EUROPE FROUM war mit knapp 1500 Registrierungen aus 25 Ländern ein großer Erfolg.
Mit über 60 Sprecherinnen und Sprechern und in Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Sponsoren, insbesondere Germany Trade & Invest, Schneider Group und der Alat Free Economic Zone Authority sowie dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, der International Finance Cooperation (IFC), der Asian Development Bank und vielen weiteren Partnern wurde das 2. Caspian Europe Forum um einen zusätzlichen Tag verlängert, um die ökonomische Zusammenarbeit weiter zu stärken.
1. Tag – Dialog und Kooperation für eine nachhaltige und prosperierende Zukunft
Die Agenda für den ersten Tag der Konferenz: Kooperation in Zentralasien 30 Jahre nach der Unabhängigkeit, das Pipeline-Poker und die Konvention zum rechtlichen Status des Kaspischen Meers in der Logistik- und dem Energiesektor, die Kaspische Region als Transithub im Herzen Eurasiens, Nachhaltige Energie und der Weg von fossilen Brennstoffen zu einer klimaneutralen Wirtschaft, Deutsche Ausbildung in der Kaspischen Region sowie die Gesundheitsökonomie des pharmazeutischen und medizinischen Marktes.
Prof. Dr. Rainer Lindner moderierte den Auftakt der Minister-Diskussion aus Kasachstan, Usbekistan und Aserbaidschan. Elnur Soltanov, Vize-Energieminister von Aserbaidschan konstatierte: „Das Energiepotential ist so gewaltig, es übersteigt die Nachfrage Aserbaidschans.“
Weiterhin lancierte der Vize-Vorstand des „Directorate-General for Neighbourhood and Enlargement Negotiations“ (DG NEAR) der Europäischen Kommission (DG NEAR) Nicholas Cendrowicz im Panel Logistik und Infrastruktur: „Wir schlagen vor 2.3 Milliarden Euro des DG Budgets von der Kommission zu mobilisieren.“ Durch die Implementierung der Unterstützungsaktion in Süd- und Osteuropa fördert DG NEAR Reformen sowie demokratische Zusammenarbeit und stärkt Prosperität, Stabilität und Sicherheit in Europa.
Weiterhin stellte Dr. Jens Gräfer, Vorsitz Internationale Angelegenheiten bei der Deutschen Bahn, klar: „Die Deutsche Bahn ist ein Global Player im Bereich der Logistik und der Mobilität […] In der Kaspischen Region sind wir in drei Regionen vertreten aber uns fehlen noch starke Partner“
Dr. Jürgen Friedrich, CEO von Germany Trade & Invest betonte in der Keynote zum Thema nachhaltige Energie, die Kooperation zwischen Deutschland und den Kaspischen Staaten: „Ein Schlüsselfaktor des Erfolgs in der Kaspischen Region ist die Fähigkeit deutscher Unternehmen Wissens- und Technologietransfer bereitzustellen“. Cheryl Edleson Hanway, Regionaler Vorsitz von Industrie und Infrastruktur in Europa und Zentralasien bei der IFC machte in der anschließenden Diskussion auf die Energieressourcen aufmerksam: “Die Kaspische Region ist ein bedeutender Energiehersteller – für die Region und darüber hinaus.“
2. Tag – Der Kaspische Investment Tag und die Auswirkungen der Afghanistan-Krise
Am zweiten Tag standen die Themen nach der Eröffnung durch den BWA-Vorstandsvorsitzenden Michael Schumann rund um das Investieren in die Kaspische Region im Zentrum der Debatte. Insbesondere wurde die ökonomische und finanzielle Entwicklung in der Kaspischen Region, die Rolle der Entwicklungsbanken, das erfolgreiche Investieren in die Kaspische Region, die Vision des “Central Asia Regional Economic Cooperation” (CAREC) Programms, die Agrarwirtschaft und die Lebensmittelwirtschaft in Zentralasien besprochen. Als kontemporäre und wichtige Fragestellung wurden darüber hinaus die geopolitischen und ökonomischen Auswirkungen der Afghanistan-Krise erörtert.
Karsten Fuelster, Geschäftsleiter von Polaris Consulting & Invest moderierte das Panel zu den Entwicklungsbanken. Heike Freimuth, Vorsitz der Unternehmenszentrale der Europäischen Investment Bank in Frankfurt am Main, betonte, dass Liquidität in der lokalen Währung nützlich sei um zu expandieren. KMUs würden sich substanziell vergrößern und regionale Entwicklung bringen. Jan van Bilsen von der IFC meinte: „Wir haben lediglich 10% finanziert, verglichen zu dem was wir brauchen um die 17 Ziele der Vereinten Nationen zu erreichen. Die Frage ist, wo das Geld allokiert und investiert wird. Deshalb arbeitet die IFC proaktiv mit der Regierung zusammen, um zu identifizieren welche Sektoren das größte Aufholpotential haben.“
Die Sonderwirtschaftszone Alat in Aserbaidschan war erstmalig als Sponsor des Forums beteiligt. In seiner Keynote erläuterte Valeh Alasgarov, Vorsitzender der Alat Free Economic Zone Authority und ehemaliger Sprecher des aserbaidschanischen Parlaments, die branchenübergreifenden Standortvorteile von Aserbaidschan für die gesamte Kaspische Region.
Nachhaltigkeitsbestrebungen wurden ebenfalls von Laura Cross, Direktorin der Internationalen Fertilizer Association (IFA) in Paris aufgegriffen: „Es gibt viele Möglichkeiten in der Düngermittelindustrie um Nachhaltigkeit zu fördern“. Frau Cross hob hervor, dass der klimafreundliche Nitrogen-Dünger ein Trend der Kaspischen Region sei und eine bedeutende Rolle spielt, um Nachhaltigkeit sektoral auszubreiten.
Kabul – Quo Vadis? Die Auswirkungen auf die Kaspische Region.
Urs Unkauf, Direktor für Regierungsbeziehungen bei dem Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft, eröffnete und moderierte das letzte Panel des 2. Caspian Europe Forums zum komplexen Thema der aktuellen geopolitischen Situation in Afghanistan und deren Auswirkungen auf die Geschäftsbedingungen in der Kaspischen Region.
Jamshid Rahimi, ehemaliger Leiter der Wirtschaftsabteilung der afghanischen Botschaft in Peking, schaltete sich live aus Kabul dazu, um die Lage vor Ort zu schildern und die Auswirkungen auf die Kaspische Region zu erläutern. Herr Rahimi konstatiert, dass sich die Realwirtschaft in Afghanistan transformiert hat: „Finanzinstitutionen können keine Unterstützung leisten, Banken sind geschlossen und die Arbeitslosigkeit steigt. Geringe Investitionen, Import und Export Probleme sowie die Pandemie haben einen ökonomischen Schock ausgelöst und betrifft Millionen afghanische Bürgerinnen und Bürger.“
Laut Berichten appelliert der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Gutierrez zum Dialog mit Afghanistan und den Taliban um eine humanitäre Katastrophe zu vermeiden. Darüber hinaus machte Herr Rahimi auf die Auswirkungen aufmerksam: „Die Krise hat direkte und indirekte Auswirkungen auf die Kaspische Region. Die Taliban und der Islamische Staat stellen eine gefährliche Bedrohung auf die Kaspische Region dar. Kürzliche Spannungen zwischen Tadschikistan und den Taliban haben bereits zu Militärmanövern geführt welches die Meinungsverschiedenheiten beider Seiten zeigt. Menschenhandel, Drogenschmuggel und eine drohende Flüchtlingskrise wird die Kapische Region direkt betreffen“
Laut Rahimi wird die politische und soziale Instabilität am Ende nicht innerhalb der afghanischen Grenzen weilen, sondern sich auf die Nachbarstaaten ausweiten, wenn die Krise nicht ernst genommen wird. Das Fazit der Afghanistan-Diskussion mit Edda Schlager, Bijan Khajehpour und Akramjon Nematov: Die Wirtschaft- und Finanzindustrie, sowie Dialog sind elementar um erste Schritte zu gehen.
Save-the-date: 11-12. Oktober 2022
Wir gehen bereits erste Schritte, um das Wirtschaftspotential der Kaspischen Region weiter zu stärken. Die Vorbereitungen der 3. Auflage des Caspian Europe Forum, welches wir für den 11. und 12. Oktober 2022 in Berlin planen, laufen bereits. Im kommenden Jahr setzen auf eine Präsenzveranstaltung und möchten Unternehmensdelegationen aus den verschiedenen Ländern der Kaspischen Region sowie hochrangige Vertreter deutscher Unternehmen nach Berlin einladen.
In diesem Sinne, bis nächstes Jahr, wenn Dr. Nader Maleki die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wieder willkommen heißt: „It is a great honour and pleasure to me to welcome you to the Caspian Europe Forum 2022“.
Weitere Informationen zu geplanten Konferenzen finden Sie unter:
Home | MALEKI CORPORATE GROUP
Der BWA wird dieses Format weiterhin als strategischer Partner unterstützen.
Textquelle: Maleki Corporate Group, Frankfurt am Main.