Bernd Koller, Präsident des BWA-Landesverbands Sachsen-Anhalt und BWA-Senator h.c. traf sich am 13. Juni 2013 zu Gesprächen mit Verantwortlichen der mexikanischen Botschaft in Berlin. Der Bildungsexperte Koller beriet dabei mit den mexikanischen Partnern über die Entwicklung und Umsetzung einer Bildungsreform in dem mittelamerikanischen Staat, die sich an dem Dualen Ausbildungssystem Deutschlands orientieren soll.

Aufgrund einer sehr hohen Geburtenraten ist es eine permanente Herausforderung für Mexiko ausreichend neue Schulen zu bauen und qualifiziertes Lehrpersonal auszubilden um das staatliche Berufsausbildungssystem in der bisherigen Form aufrecht zu erhalten

Hector Alcantara, Adriana Moreno (Ministerin für Wirtschaftliche Entwicklung des mexikanischen Bundesstaates Tlaxcala), Heiko Schwarz vom Auswärtigen Amt, Gouverneur Mariano González, BWA-Präsident Sachsen-Anhalt Bernd Koller, Stephan Szuppa (Senior Consultant bei der Siemens AG, Corporate Technology), Antonio Arcudi, Kathya Torres (Direktorin für Außenhandel und zur Förderung von Auslandsinvestitionen des Ministeriums für Wirtschaftliche Entwicklung von Tlaxcala)

Deshalb zeigt sich die mexikanische Regierung an dem erfolgreichen und international renommierten Dualen Ausbildungssystem interessiert, bei dem die Ausbildung zu 80 Prozent im Betrieb und zu 20 Prozent schulisch verläuft.

„Deutschland hat mit seinem dualen Ausbildungssystem nur eine Jugendarbeitslosenquote von 7,5%, Frankreich ohne duales Ausbildungssystem von fast 24% und Spanien sogar von über 50%“, so der Ehrensenator. „Betrachtet man die Spannungen aufgrund der hohen Jugendarbeitslosigkeit, kann das Projekt auch einen stabilisierenden Einfluss auf die Demokratie haben“, ist er sich sicher.

2011 lernte Koller den mexikanischen Botschafter Francisco N. Gonzales-Diaz bei einer Veranstaltung des BWA kennen. Daran schlossen sich mehrere gemeinsame Treffen in Berlin und Halle an, bei denen darüber beraten wurde, wie von deutscher Seite eine Bildungsreform in Mexiko unterstützt werden könne. Daraufhin haben Bernd Koller, der bereits 1984 federführend an der Entwicklung des Ausbildungsplatzprogramms Niedersachsen (APN) beteiligt war, und Rainer Michaelis, ehemals Kollers Partner aus dem niedersächsischen Kultusministerium, eine „theoretische Krücke“ angefertigt, mit der eine Bildungssystemumstellung in rund zehn Jahren zu großen Teilen abgeschlossen sein könnte. Dieses Konzept wurde den mexikanischen Partnern nun vorgestellt.

Botschafter Gonzales-Diaz und der BWA blicken auf eine enge Partnerschaft zurück, die auch zu der Teilnahme des Verbands an dem B20-Gipfel 2012 im mexikanischen Los Cabos führte, der im Rahmen des G20-Gipfels stattfand und bei dem Positionen internationaler Wirtschaftsvertreter zur Vorlage an die G20-Staats- und Regierungschefs erarbeitet wurden.

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Schaumburger Nachrichten