Fachkräftesicherung im Dialog der Generationen

BWA-Veranstaltung in Sachsen-Anhalt im Rahmen der Demografie-Woche

Halle/Saale,

Eine hochkarätig besetzte Diskussionsveranstaltung bildete vergangene Woche den Auftakt des BWA-Landesverbands Sachsen-Anhalt zum Jahr der Fachkräftesicherung, das sich BWA 2015 als Schwerpunkt gesetzt hat. Zwei Landtagsabgeordnete aus Halle, Bernhard Bönisch und Thomas Keindorf, gleichzeitig Präsident der Handwerkskammer Halle, sowie der Sprecher der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt/ Thüringen und zahlreiche Unternehmer/innen waren unter den Gästen der Veranstaltungen, die sich einem derzeit heiß diskutieren Thema „Fachkräftesicherung im Dialog der Generationen“ widmete und im Rahmen der ersten Demografie-Woche Sachsen-Anhalt stattfand.

In den Räumlichkeiten des BWA-Senatsmitglieds Energieversorgung Halle wurden Unternehmen bei dem gegenwärtigen Übergang zwischen der Generation Babyboomer zur Generation Y informiert, denn – und das wurde bald klar – dieser Übergang ist bereits Realität und mit ihm verbunden ist ein nachhaltiger Wertewandel in der Arbeitskultur.

 

 

Lutz Rätz, Präsident des BWA Landesverbandes Sachsen-Anhalt und BWA-Vorstandsmitglied Wolfram Nowsch begrüßten die zahlreichen Gäste. Sie stellten das „Jahr der Fachkräftesicherung“ vor und wiesen noch einmal auf die BWA-Broschüre Fachkräftesicherung durch Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung hin, mit welcher der BWA auf Unternehmen und junge Fachkräfte zugeht, denn: Der Dialog ist das wichtigste Instrument der Zukunftsgestaltung.

Prof. Dr. Dr. h. c.  Lothar Abicht stellte sehr anschaulich das Programm des BWA vor und fasste zusammen: Eine gute Mischung von alten und jungen Mitarbeitern im Unternehmen, deren unterschiedliche „Wünsche“ vielleicht unternehmerisch in Einklang gebracht werden können, sind der Erfolg für die Fachkräftesicherung. Bei dieser Gelegenheit übergab Prof. Abicht, der viele Jahre lang die BWA-Kommission „Bildung und Fachkräfte“ geleitet hatte, den Vorsitz der Kommission offiziell an Herrn Dr. Jan Schröder.

 

(v.l.n.r.) Lutz Rätz, Präsident des BWA Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Dr. Jan Schröder, neuer Leiter der BWA-Kommission „Bildung und Fachkräfte, Prof. Dr. Dr. h. c. Abicht, ehemaliger Leier der Kommission, Wolfram Nowsch, BWA-Vorstand


Die Geschäftsführerin der Energieversorgung Halle Netz GmbH, Frau Heike Göpfert, stellte die Sicht des Unternehmens auf die Fachkräfte aus regionaler Perspektive dar. „Umdenken und flexible Wege gehen ist das Motto - bei den Führungskräften und bei allen Mitarbeitern. Ein anstrengender Weg, aber es lohnt sich.“ Frau Schadly vertrat die Generation Y als junge Mitarbeiterin der EVH Halle. Eindrucksvoll und selbstbewusst schilderte sie ihren beruflichen Werdegang und welche Unterstützung sie dabei erfahren hat.

Die langjährige Vizepräsidentin des BWA-Landesverbandes und Geschäftsführerin des Blech- und Technologiezentrum Linda, Romy Harnapp, erklärte, warum sie kein Fachkräfteproblem hat, obwohl das Unternehmen in einer ländlichen, dünn besiedelten Gegend ansässig ist. Gute Bezahlung und weiche Standortfaktoren seien attraktive Anreize für die gesuchten Fachkräfte. Unterstützung erhielten die Mitarbeiter auch bei der Jobsuche für den Partner, man kümmere sich um Kindergartenplätze und biete Unterstützung bei Behördengängen an, fördere die Gesundheit und sei flexibel bei der Arbeitszeitgestaltung. Dies zahlt sich offenbar für beide Seiten aus, denn das Unternehmen ist das größte in der Region und die Mitarbeiterschaft hat einen Altersdurchschnitt von gerade einmal 36 Jahren.

In der anschließenden Diskussion ging es um befristete und unbefristete Arbeitsverträge, sowie um die Einstellung von jungen Frauen. BWA-Senator Georg Wildegger von ADDINOL betonte, dass bei Schwangerschaften stets Regelungen gefunden würden, wenn man nur wolle. Auch die Bezahlung der Arbeitnehmer/innen und ihre Auswirkungen auf die Fachkräftesicherung wurden diskutiert.

Der BWA mit seiner Kommission Bildung und Fachkräftesicherung bietet Unternehmen zu diesem Thema gerne Beratung und Unterstützung an.