Bundesdruckerei erzielt Umsatzplus von 12 Prozent

Berlin,

Berlin (ots) - Die Bundesdruckerei blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2010 zurück: Der Umsatz kletterte um 12 Prozent auf 348,7 Mio. Euro. Als Wachstumsmotor im In- und Ausland erwies sich 2010 erneut das ID-Systemgeschäft. Wichtigstes Projekt war die Einführung des neuen Personalausweises, eines der weltweit anspruchsvollsten Technologievorhaben. Mit erheblichen Investitionen in Personal und Technologie hat die Bundesdruckerei ihre Innovationskraft gestärkt und damit das Fundament für ein nachhaltiges Wachstum in den kommenden Jahren gelegt.

Das erste volle Geschäftsjahr unter dem neuen Eigentümer Bundesrepublik Deutschland stand ganz im Zeichen der Einführung des neuen deutschen Personalausweises. "2010 war sowohl operativ als auch strategisch ein Weichen stellendes Jahr für die Bundesdruckerei. Die deutliche Belebung des Geschäfts zeigt zudem, dass unsere Strategie, den Fokus unseres Kerngeschäfts auf "Secure ID" zu legen, richtig ist. In diesem Kerngeschäft haben wir uns dank der erheblichen Investitionen der vergangenen Jahre inzwischen eine internationale Vorreiterrolle erarbeitet", sagt Ulrich Hamann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesdruckerei GmbH in Berlin. Insbesondere der neue Personalausweis, dessen Leistungs- und Sicherheitsmerkmale in vielerlei Hinsicht weltweit einzigartig sind, unterstreiche die Kompetenz der Bundesdruckerei als Systemanbieter für Hochsicherheitstechnologie.

Umsatztreiber "Sichere Identität"

Insgesamt konnte die Bundesdruckerei GmbH ihren Umsatz auf 348,7 Mio. Euro (2009: 311,8 Mio. Euro) erhöhen. Das entspricht einer Steigerung um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der größte Umsatzanteil entfiel erneut auf das ID-Systemgeschäft. Die Bundesdruckerei liefert komplette Systemlösungen zum Schutz von Identitäten - von der sicheren Verwaltung personenbezogener Daten über die Produktion und Ausgabe der Ausweisdokumente bis zur Dokumentenprüfung. In diesem Wachstumssegment erzielte das Unternehmen im Inland 244,8 Mio. Euro - ein Umsatzplus von 15 Prozent (2009: 213,1 Mio. Euro). Dazu trug auch der zum 1. November 2010 eingeführte neue elektronische Personalausweis bei. In den Monaten November und Dezember 2010 wurden mehr als 700.000 Exemplare ausgeliefert, bis Ende August 2011 waren es mehr als sieben Millionen.

Als Full-Service-Anbieter von sicheren ID-Systemen genießt die Bundesdruckerei auch über die Grenzen Deutschlands hinaus hohes Ansehen und ist ein zunehmend gefragter Partner. So konnte das Unternehmen mit einem Umsatzvolumen von 32,2 Mio. Euro einen deutlichen Zuwachs im Auslandsgeschäft verzeichnen (+64 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Hierzu trugen insbesondere Aufträge für eID-Dokumente, ID-Systeme und Systemkomponenten aus den neuen EU-Mitgliedstaaten, aus Lateinamerika und dem Nahen Osten bei.

Mit Wertdruckerzeugnissen wie Banknoten, Postwertzeichen und Steuerzeichen erreichte die Bundesdruckerei im Berichtsjahr einen Umsatz von insgesamt 71,7 Mio. Euro (2009: 73,5 Mio. Euro). Der Umsatz mit Banknoten lag mit 51,9 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau, jedoch über dem durchschnittlichen Jahresumsatz seit Einführung des Euro.

Solides Ergebnis trotz hoher Investitionen

Insgesamt weist die Bundesdruckerei dank des deutlich belebten Geschäfts für 2010 ein EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 51,9 Mio. Euro aus (2009: 61,0 Mio. Euro) - trotz der Vorlaufkosten und Startinvestitionen für den neuen Personalausweis in Höhe von rund 50 Mio. Euro. Bereinigt um die Effekte nach dem Bilanzmodernisierungsgesetz (BilMoG) liegt das EBITDA bei 34,2 Mio. Euro.

Auch 2010 hat die Bundesdruckerei große Anstrengungen unternommen, ihre führende Wettbewerbsposition zu sichern und auszubauen. So stieg die Zahl der Beschäftigten in der Gruppe um rund 14 Prozent auf durchschnittlich 1.881 Mitarbeiter (ohne Auszubildende und Praktikanten). Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände wurden um 35,3 Mio. Euro auf 64,7 Mio. Euro aufgestockt. Die Mittel flossen zum größten Teil in den Bau einer High-Tech-Produktionsstrecke für den neuen Personalausweis und in die Ausstattung der Pass- und Personalausweisbehörden mit Hard- und Software. Und schließlich hat das Unternehmen sein Engagement in Forschung und Entwicklung erheblich intensiviert. Die Ausgaben für entsprechende F&E-Projekte erhöhten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 51 Prozent auf 56,2 Mio. Euro (2009: 37,1 Mio. Euro).

Gemeinsam mit den Konzernunternehmen D-TRUST GmbH und Maurer Electronics GmbH ist die Bundesdruckerei-Gruppe heute in der Lage, marktgerechte Komplettlösungen aus einer Hand anzubieten und so die gesamte Wertschöpfungskette moderner ID-Systeme abzudecken. Im Zuge der Einführung des neuen Personalausweises konnte D-TRUST - ursprünglich als akkreditiertes und zertifiziertes Trustcenter entwickelt - durch den Aufbau und Betrieb der Public-Key-Infrastruktur (PKI) für die Online-Ausweisfunktion seinen Umsatz mit rund 12,5 Mio. Euro mehr als verdoppeln. Auch Maurer Electronics, deren Geschäftstätigkeit sich auf Entwicklungs- und Serviceleistungen für die Bundesdruckerei erstreckt, konnte seinen Umsatz dank der Gründung von zwei neuen Standorten in Hamburg und Hannover um 8,1 Mio. Euro auf 11,6 Mio. gegenüber 2009 deutlich steigern. Komplettiert wird die Bundesdruckerei-Gruppe durch die in Polen angesiedelte 100-prozentige Tochtergesellschaft iNCO, Spezialist für Publikationssysteme und die Digitalisierung von umfangreichen Dokumenten, sowie die Beteiligung in Höhe von 25 Prozent an der Shanghai MITE, Produzent von Reisepässen für China.

Ausblick für das Geschäftsjahr 2011

Mit ihrer Ausrichtung auf das wachstumsstarke Geschäftsfeld "Secure ID" hat die Bundesdruckerei die Voraussetzung geschaffen, um ihre Marktposition im In- und Ausland weiter auszubauen. Im Segment Wertdruckerzeugnisse kann das Unternehmen mit höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards punkten. 2011 wurde zudem ein Programm zur Verbesserung der Profitabilität und Kosteneffizienz in allen Geschäftsfeldern auf den Weg gebracht. "Wir wollen unsere Fähigkeit, im globalen Wettbewerb zu bestehen, weiter verbessern. Dazu haben wir in den letzten Monaten wichtige Voraussetzungen geschaffen", so Ulrich Hamann.

 

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