Ausgewählter Ort im Land der Ideen - Die Seddiner Seenkette

Das Institut für angewandte Gewässerökologie, Mitglied im Internationalen Wirtschaftsclub Berlin, saniert seit 2006 die Seddiner Seenkette. Dafür wurde das einzigarte Biotop jetzt als einer von 365 ausgewählten Orten im "Land der Ideen" ausgezeichnet.

Seddin,

Die Verantwortlichen haben sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, als es vor zehn Jahren in der damaligen Gemeinde Seddin darum ging, den Großen Seddiner See zu kaufen. Für 300 000 Euro erwarb die Gemeinde schließlich von der bundeseigenen Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) den gut 230 Hektar großen See. Damit war Seddin die erste Kommune in Brandenburg, die nach der Wende einen See von der BVVG kaufte, erklärte Bürgermeister Axel Zinke (parteilos): „Eine richtige Entscheidung“.

Seddin
Institutsleiter Prof. Dr. Olaf Mietz mit BWA-Vorstandsmitglied Wolfram Nowsch in Seddin

Gestern stand die Seddiner Seenkette, zu der noch zwei kleinere Flachseen gehören, im Mittelpunkt der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“. Damit ist sie einer der 365 ausgewählten Orte, die die Initiative zusammen mit der Deutschen Bank in diesem Jahr unter 2200 Bewerbungen als besonderen Ort auszeichnet.

Das „innovative Restaurationsverfahren“ für die Flachseenkette des in der Gemeinde angesiedelten „Instituts für angewandte Gewässerökologie“ habe Vorbildcharakter, sagte Deutsche Bank-Vertreter Dirk Kaczmarczyk in seiner Laudatio. Das Projekt habe die Flachseen um die Gemeinde Seddiner See nachhaltig zu einem natürlichen Nährstoffgleichgewicht zurückgeführt. Damit erhöhe sich langfristig der wirtschaftliche und ökologische Wert der Seen und einer klimabedingten Verlandung werde vorgebeugt. Um diese in ganz Brandenburg gefürchtete Verlandung, insbesondere von Flachwasserseen, zu verhindern, braucht es allerdings eine zusätzliche Wasserzufuhr. Dafür sollen in einem über drei Millionen Euro schweren Projekt 300 000 Kubikmeter Wasser im Jahr aus der Nieplitz in den Seddiner See übergeleitet werden.

Die Kosten des umstrittenen Projekts des Gewässerinstituts, einzigartig in Deutschland, teilen sich Bund, Land und Gemeinde. Dort taten sich die Gemeindevertreter schwer, bevor sie sich im April bereit erklärten, ihren finanziellen Anteil frei zu geben. Der Projektstart, ursprünglich für diesen Herbst avisiert, wird voraussichtlich nun erst Ende 2011 sein, sagt Zinke – vorausgesetzt, die Behörden äußern wasserrechtlich keine Bedenken.

Nutzung mit freundlicher Genehmigung der Märkische Allgemeine / Konstanze Wild