Gedämpfter Optimismus zum Besitzerwechsel der Lausitzer Braunkohlensparte
Burg/Spreewald,
Der regelmäßige Dialog mit Spree-Neiße Landrat Harald Altekrüger ist auch 2016 fortgesetzt worden. Mitglieder des Wirtschaftsclubs Cottbus-Lausitz trafen sich mit dem Kommunalpolitiker am 21. April beim BWA-Mitglied Hotel „Spreebalance“ in Burg im Spreewald.
Spree-Neiße Landrat Harald Altekrüger
Altekrüger informierte in einem Vortrag über wichtige aktuelle Themen. Er sprach über die anstehende Kreisgebietsreform. Für ihn steht die Umsetzung fest, allerdings ist aus seiner Sicht noch nicht klar, was für ein Kreis im Süden Brandenburgs gebildet wird, da die geforderte Einwohnerzahl von Cottbus und dem Spree-Neiße-Kreis nicht ausreichend ist.
Aus aktuellem Anlass äußerte sich der Landrat auch zum bevorstehenden Besitzerwechsel in der Kohleindustrie. Er äußerte vorsichtigen Optimismus zum Verkauf der Lausitzer Braunkohlensparte von Vattenfall an den tschechischen Konzern EPH. Altekrüger würdigte die großen Verdienste des schwedischen Unternehmens Vattenfall für die Lausitz: „Die Schweden haben fast eine Milliarde Euro hier in die Lausitz investiert“ und brachte zum Ausdruck, dass der Wunsch bestehe, dass dieses Engagement für die Lausitz durch den neuen Besitzer seine Fortsetzung finde. Allerdings betonte er auch, dass die deutsche Politik der Braunkohle Grenzen gesetzt hat. 2017 werden definitiv zwei Kraftwerksblöcke in Jänschwalde abgeschalten und noch als Reserve vorgehalten. Damit ist definitiv der Verlust von Arbeitsplätzen verbunden: „Das wird sich nach dem Markt regeln“. Er verwies zudem darauf, dass Vattenfall ein Staatskonzert und EPH ein privater Konzern sei und sich auch daraus möglicherweise unterschiedliche Strategien ergeben.
Harald Altkrüger betonte im Zusammenhang mit der Wirtschaftsförderung in seinem Verantwortungsbereich, dass es ihm um leistungsfähige Verkehrsanbindungen und um den weiteren Ausbau der touristischen Infrastruktur gehe. Er informierte über die sich anbahnende Städtepartnerschaft zwischen Spremberg und Schelesnogorsk. Der Gast sprach außerdem die positive Entwicklung des Gewerbestandortes Schwarze Pumpe und von Trevira Guben an.
Nachfragen aus den Reihen der BWA-Mitglieder gab es zur Stellungnahme des Kreises zum neuen Tagebau, der jenseits der Grenze auf polnischer Seite entstehen soll. Hier informierte Altekrüger, dass der Kreis diesbezüglich die Möglichkeiten genutzt habe, um Bedenken zu äußern.