Wirtschaftsclubabend mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Klaus-Peter Schulze

Mitglieder des WiC Cottbus-Lausitz diskutieren über Energiepolitik

Cottbus,

Bei einer Veranstaltung im Parkcafé im Cottbuser Spreeauenpark sprachen Mitglieder des Wirtschaftsclubs Cottbus-Lausitz Anfang Oktober mit Dr. Klaus-Peter Schulze über die deutsche Energiepolitik. Der Bundestagsabgeordnete erläuterte den Mix, aus dem sich Energie in Deutschland zusammensetzt. Ein Viertel des Energiebedarfs werde durch einheimische Braunkohle gedeckt, ein weiteres Viertel stamme aus erneuerbaren Energien. Der Politiker erläuterte, dass erneuerbare Energien nicht nur Vorteile bringen würden. Solarenergieanlagen und Biomassekraftwerke würden nämlich hoch subventioniert. Für die 8000 Biogasanlagen in Deutschland müsse ferner immer mehr „Futter“ angebaut werden. Dadurch komme es zur Landschaftsveränderung, der Bestand von Wildbienen etwa würden immer kleiner. Durch die dadurch ausbleibende Bestäubung wachse immer weniger Raps. Grünland verschwinde, demzufolge werde weniger CO2 gespeichert.

 

links: Dr. Klaus-Peter Schulze, MdB


Probleme seien aber auch bei der Windenergie vorprogrammiert: Die jetzt vorgesehen Erdleitungen von Nord nach Süd seien viermal teurer als die ursprünglich angedachten Freileitungen. Die bereits geplanten Trassen hätten Planungsgeld verschlungen, seien aber als Erdleitungstrassen nur teilweise nutzbar. Der 2018 vor Borkum fertige Windpark werde erst ab 2021 eine Leitung zur Abgabe der gewonnen Energie haben. Windkraftwerkbetreiber würden dennoch auch die drei Zwischenjahre Geld für den erzeugten Strom haben wollen.

Schulze stellte zudem dar, dass es nicht stimme, dass die älteren Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden. Für Steinkohlekraftwerke werde Steinkohle u.a. aus Kolumbien importiert, wo diese unter menschenunwürdigen Bedingungen, zum Teil von Kindern, aus der Erde geholt werde.

Außerdem sprach der Bundestagsabgeordnete über die steigenden Zahlen im Tourismus. Wachsen würde der Städtetourismus, auch der Spreewald könne erneut Zuwachsraten verzeichnen. Schließlich äußerte Dr. Schulze noch seinen Unmut über die geplante Kreisgebietsreform im Land Brandenburg mit der vorgesehenen Aufteilung der Kreise AusdruckEs folgte eine lebhafte Diskussion.

 

Das BWA-Senatsmitglied CMT Cottbus hat seit 1. Oktober eine neue Geschäftsführerin. Landesgeschäftsführerin Elke Magdon (links) begrüßte Daniela Kerzel (rechts) am Rande der Veranstaltung sehr herzlich. Daniela Kerzel kommt von der Flämingtherme Luckenwalde. Sie bedankte sich für die freundliche Aufnahme und wünschte sich viele interessante Begegnungen bei den BWA-Abenden.