Huai`an, China,
Für neun von vierzehn Teilnehmern an der Wirtschaftsreise vom 23. bis 26. September 2019 war China „Neuland“. Für diesen Teil der Gruppe verschiedener Branchen war der erste Besuch im Reich der Mitte eine große Überraschung. Ein Land voller Energie und Schaffensdrang, modern, umweltbewusst, aufgeschlossen mit visionären Zukunftsplänen.
Eingeladen hatte die Stadt Huai`an. Eine dynamische und zielstrebige Stadt mit 6 Millionen Einwohnern im nördlichen Teil der Provinz Jiangsu. Dort, wo der Yangtze Fluss mit dem Rim-Bohai zusammentrifft, geographisch gelegen auf der Mitte der Nord-Südaxe Chinas.
DPM Dumpff Project Management bv mit u.a. Sitz in Berlin vertritt die Wirtschafts- und Technologiezonen von Huai`an seit 2015. In enger Abstimmung mit dem BWA Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft wurde die Informationsreise vorbereitet und begleitet. Verantwortlich für einen reibungslosen Kontakt zum chinesischen Partner war Jun Yang, (DPM – associate).
Huai`an ist eine „Provinzstadt“ mit Ambitionen, die ihre Flugverbindungen national und international ausbaut und ab Dezember 2019 mit dem „Bullettrain“ von Beijing und Shanghai super schnell in 2.5 bzw. 1.5 Stunden zu erreichen ist. Umgeben von einem modernen Autobahnnetzwerk, das für den Waren- und Personenverkehr schnelle Verbindungen in die Region und in alle Teile Chinas möglich macht, verfügt die Metropole über eine starke Industrie in den Bereichen Elektronik, Forschung und Produktion von zukunftsweisenden Materialien, wie zum Beispiel Leichtbaustoffe, eine schnell wachsende Maschinen-, und Automobilproduktion mit neuen Energieantrieben.
In einem zweieinhalbtägigen straff organisierten Programm hat ein Team von Mitarbeitern der Entwicklungsgesellschaft deutlich gemacht, dass Huai`an ein wichtiger Investitions- und moderner Industriestandort ist. Entgegen dem Trend, wächst die Wirtschaft Huai`ans mit einem GDP von über 43 Mrd. Euro seit Jahren zweistellig. Mehr als 500 Unternehmen aus über 20 Staaten haben sich in den letzten drei Jahren in Huai`an angesiedelt u.a. Hankook, Minth Automotive, Foxconn, Midea, Air Liquide, Metro. In Planung ist eine deutsche Industriezone, wobei der Automotivesektor ein wichtiges Standbein sein wird.
Die chinesische Regierung hat bisher in diesen Standort mehr als 2.7 Mrd Euro investiert. Zur Zeit haben Unternehmen aus Europa, Japan, Korea und Taiwan 39 Projekte für 150 Millionen Euro zur Stärkung ihrer Position vorgesehen.
Auch an gut ausgebildete Arbeitskräfte wird gedacht. Für eine exzellente Ausbildung und für eine zukunftsweisende Karriere bietet Huai`an für seine mehr als 200.000 Studenten sieben Universitäten und Hochschulen, darunter eine Sino-German Technical School mit der Einrichtung der dualen Ausbildung nach deutschem Vorbild und mit deutscher Unterstützung. Hier stehen den Auszubildenden modernste Maschinen und Geräte zur Verfügung. Das Berliner Ausbildungsunternehmen QE&U Qualifizierungsgesellschaft mbH sieht hier Möglichkeiten im Austausch zur Weiterbildung eine wertvolle Unterstützung bieten zu können.
Es waren aber nicht nur die breiten Alleen mit modernster Verkehrslenkung oder die Grünanlagen, die ins Stadtzentrum führen, nicht die E-Fahrzeuge und E-Busse, die den Verkehr bestimmen. Auch nicht die progressive Architektur, umgeben von einer tausendjährigen Geschichte, die Huaiyang Cuisine (eine der vier Traditionsspeisen Chinas) die beeindruckten, es war wohl die Herzlichkeit und Offenheit mit der die Gäste aus Deutschland empfangen wurden und die Kontakte bei Besichtigungen von Unternehmen, die die Reise für die Teilnehmer zu einem persönlichen Erlebnis machten.
Fotos: J.Yang