Berlin,
Die ökologische Transformation und die Reduktion von Treibhausgasen gehören zu den wichtigsten politischen Vorhaben, denen sich die Bundesregierung für die nächsten Jahre verpflichtet hat. Aluminium, das für den Leichtbau beispielsweise in der Elektromobilität oder in der Bauindustrie unersetzlich ist, bildet hierbei einen Schlüsselrohstoff. Der Bedarf an Aliminium, das größtenteils von außerhalb der EU importiert werden muss, liegt bereits heute bei acht Millionen Tonnen pro Jahr und wird vor dem Hintergrund der ambitionierten Ziele des Pariser Klimaabkommens weiter steigen.
Wie kann die Politik beim Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft und einer klimabewussten Gesellschaft unterstützen? Welcher politischen Maßnahmen bedarf es, um die aluminiumverarbeitende Industrie und die nachgelagerten Wertschöpfungsketten bei einer nachhaltigen Transformation zu unterstützen und damit zahlreiche Arbeitsplätze innerhalb Europas zu sichern? Vor welchen konkreten Herausforderungen stehen aluminiumverarbeitende Betriebe in Deutschland im Kontext der Corona-Pandemie?
Am 16. Februar organisierten die Federation of Aluminium Consumers in Europe (FACE) und der BWA eine Mittagsveranstaltung für Bundestagsabgeordnete in den Räumlichkeiten der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft, bei der diese und weitere Fragen vertiefen diskutiert wurden. Ein gutes Dutzend Abgeordnete aus verschiedenen Fraktionen folgte der Einladung von FACE und BWA, die unter dem Motto der Bedeutung von Aluminium als Wertgegenstand für die deutsche Volkswirtschaft stand.
Dr. Thilo Schäfer, Leiter des Kompetenzfelds Umwelt, Energie und Infrastruktur beim Institut der Deutschen Wirtschaft Köln, betonte die Bedeutung des Rohstoffs Aluminium für zahlreiche führende Branchen in Deutschland. Michael Schumann, Vorstandsvorsitzender des BWA, legte den Fokus in seinen anschließenden Ausführungen auf den Aspekt der Rohstoffsicherheit:
„Dass es einen Zusammenhang zwischen Lieferketten und Rohstoffversorgung gibt, ist hier sicherlich unbestritten. Und da wir über die Aluminiumproduktion sprechen: Magnesium ist als Rohstoff für die Aluminiumproduktion unersetzlich. Denn erst durch die Beigabe von Magnesium erhält Aluminium die notwendigen mechanischen Eigenschaften für seine Weiterverarbeitung. Aktuell ist China der größte Magnesiumproduzent der Welt, hat die Produktion im September vergangenen Jahres jedoch abrupt gedrosselt. Deutschland muss sich im Interesse seiner Zukunftsfähigkeit hier um den entsprechenden Zugang zu jenen Ländern kümmern, die über diese Ressource verfügen.“
Der BWA wird das Zukunftsthema der Sicherung von Ressourcen und dem Aufbau der hierfür notwendigen internationalen Partnerschaften weiterhin in enger Zusammenarbeit mit FACE, ebenfalls Mitglied im internationalen Senat des BWA, konstruktiv begleiten und die politischen Entscheidungsträger hierbei mit Kompetenz aus dem deutschen Mittelstand unterstützen.