Köln,
Die Kölner Kreativschmiede für Internet-Marketing und Social Media Anwendungen, LBI Germany AG, öffnete ihre Türen für den BWA – Int. Wirtschaftsclub Metropolregion Köln und zahlreiche Gäste aus Unternehmen verschiedenster Branchen. Gastgeberin Anke Herbener, Vorstandsvorsitzende von LBI, führte die Zuhörer in das Thema ein und skizzierte die allgemeine Entwicklung im Online Marketing. Sie konnte die Entscheider aus Banken, Versicherungen und Industrie in der „irgendwie anderen Umgebung“ der Agentur mit den neuesten Entwicklungen dieses wichtigen Kommunikationskanals inspirieren. Drei Spezialisten verschiedener Disziplinen referierten anschließend über Aspekte aktueller Trends im Online Marketing.
Heiko Eckert, strategischer Berater und „Online Evangelist“ stellte die Frage: „Was versteht man unter Social media und Web2.0?“ Verkürzt beantwortet: Youtube, Facebook, Twitter und ähnliche Dialog-Plattformen. Er belegte das mit beeindruckenden Zahlen des weltweiten Nutzerverhaltens, was auch „Demokratisierung der Meinungsäußerung“ im Internet bezeichnet werde. Positiver Effekt sei, dass eine interaktive Kommunikation mit dem Verbraucher statt finde, worauf Unternehmen sich gezielt einstellen können. Problematisch sei, dass Unternehmen ihre Informationsinhalte und -richtung nicht mehr einfach vorgeben könnten. Informationen würden von den Usern im Netz verbreitet, Unternehmen müssten darauf reagieren, um an ihrer Glaubwürdigkeit zu arbeiten. Das Nutzungsverhalten greife auch zunehmend in private Lebensbereiche ein, wobei die Grenzen zunehmend verschwimmen.
Holger Holetzek präsentierte als Projektleiter E-Marketing der privaten Krankenkasse DKV das Projekt Webauftritt. Seit dem ersten Webauftritt 1997 wird die Präsentation im Netz mit dem Herzstück der Homepage permanent weiterentwickelt. Neue technische Möglichkeiten, aktuelle Trends beim Nutzerverhalten und veränderte Erwartungen an die Website machen eine kontinuierliche Anpassung notwendig. Die Erfahrungen seien sehr positiv, da sie vertriebsunterstützend wirken und sich die Investitionen entsprechend gegenrechnen ließen. Als Beispiel zeigte Holetzek hier die Direktansprache der Kunden durch Auftritt des Außendienstes.
Prof. Dr. Philipp Heidkamp, Dekan an der Köln International School of Design, beleuchtete das Thema aus der Sicht der Institution Hochschule. Die Web-Darstellung einer Hochschule habe ihre eigenen Anforderungen und Problemstellungen, woraus eine Diskrepanz der Kommunikationsziele zwischen Institution und Anwender entsteht Er befürwortet eine Gesamtarchitektur für den Medienauftritt von Hochschulverbünden um Ressourcen zu bündeln und den vielschichtigen Zielgruppen einen größtmöglichen Nutzen zu bieten. Dies sei jedoch aufgrund finanzieller Engpässe in naher Zukunft nicht realisierbar. Die Moderatorin des Abends, Prof. Dr. Margot Ruschitzka, Präsidentin des Wirtschaftsclub Köln, führte im Anschluss an die drei Impulsreferate im Format eines Interviews durch den Abend. Die Fragen dazu lieferten die Zuhörer persönlich, die sie während der Vorträge notieren konnten.
Fazit des Abends ist erstens, dass das Web 2.0 viele Chancen aber auch wachsende Gefahren in sich berge, mahnte Heiko Eckert. Zweitens müssten unternehmerische Ressourcen sorgfältig geplant werden, um die Potentiale auszuschöpfen, sagte Holger Holetzek. „Das wichtigste ist ein gut entwickeltes Gefühl für eine verantwortungsvolle Medienkompetenz,“ bestätigten die drei Referenten übereinstimmend.
Mit einem lebhaften Meinungsaustausch bei einem Glas Kölsch und intensiven Gesprächen der Gäste untereinander klang der inspirierende Abend aus.(KR)