Umzug nach Sondershausen

BWA-Landesgeschäftsführer Thüringen / Bayern Matthias Anschütz und Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) bei Feier der Firma Thermik Thüringen GmbH des BWA-Senators Marcel Hofsaess

Sondershausen,

Wenn sich Thüringens Ministerpräsidentin Christine Liebknecht beim Bierzapfen versucht, dann muss etwas besonderes dahinterstecken. Und in der Tat, der Umzug einer Firmenzentrale von Pforzheim in die Stadt Sondershausen ist nicht gerade alltäglich, wenn es um eine der innovativsten Firmen in Deutschland geht.

Vor über 40 Jahren gründete der Erfinder und Konstrukteur Peter Hofsaess die Thermik Gerätebau GmbH in Pforzheim. Kurz nach der Wende in der DDR machte sich die Firma auf und gründete in der damaligen Gemeinde Großfurra vor 20 Jahren die Firma Thermik Thüringen GmbH. Jetzt wurde die Firmenzentrale nach Sondershausen verlegt. Als Gast hatte sich Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Thermik, Marcel Hofsaess Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) eingeladen.

Der heutige Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Thermik, Marcel Hofsaess, zog eine sehr positive Bilanz über die letzten Jahre. Er bezeichnete es als Meilenstein in der Unternehmensgeschichte, dass man vor über 20 Jahren den Schritt Richtung Osten tat, obwohl es vor der Wiedervereinigung noch keine Rechtssicherheit gab, von Wirtschaftsförderung ganz zu schweigen. Entgegen der Warnung vieler Experten, war es die Familie Hofsaess, die darauf drängte, den Schritt nach Großfurra zu wagen.

Jetzt ging man einen Schritt weiter und verlagerte aus dem ursprünglichen Stammsitz Pforzheim das Unternehmen vollständig nach Sondershausen. Schon vor einem Jahr zur 20 Jahrfeier in Sondershausen war die

Entscheidung zum Umzug bereits gefallen, wie Hofsaes verriet. Es soll ein Schritt in gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit werden. Marcal Hofsaess bedauerte, dass von der Belegschaft aus Pforzheim nur 10 Prozent den Schritt Richtung Thüringen mitgemacht haben. Er bedankte sich bei diesen Mitarbeitern für das Vertrauen. Gleichzeitig unterstrich er, dass er sich freuen, dass es in Thüringen so viele hochmotivierte und hoch qualifizierte Arbeitskräfte gibt, die diesen Schritt erst ermöglichten. Über 1.000 Bewerbungen für die Arbeitsplätze hatte es gegeben. Er sagte, "es sind nicht die Investitionszulagen die uns bewogen umzuziehen, sondern es sind die Menschen, die uns bewogen haben".

Die Thermik GmbH in Sondershausen beschäftigte bereits vor dem Umzug über 100 Mitarbeiter und gehört damit zu den führenden Betrieben in der Stadt und auch im Kyffhäuserkreis. Die Unternehmensgruppe Thermik beschäftigt weltweit rund 650 Mitarbeiter mit Werken u.a. auch in den USA, Rumänien und Malaysia. Zurzeit sind in Sondershausen ca. 176 Beschäftigte, in Summe sollen es aber rund 200 Beschäftigte werden. Abschließend bedankte sich Hofsaes bei Landrat Peter Hengstermann (CDU) und Bürgermeister Joachim Kreyer (CDU) für die Unterstützung bei der Organisation des Umzuges, bis hin zur Hilfe bei Beschaffung von Wohnraum.

Hauptproduktionsprodukt ist die Fertigung von Trennschaltern wie kn im Gespräch mit Marcel Hofsaess erfuhr. Solche Trennschalter werden über all dort eingebaut, bei denen Maschinen vor Überhitzung geschützt werden sollen, ob nun in Motoren, Haushaltsgeräten oder z.B. auch Autos. In diesem Beeich zählt die Thermik Gruppe zu den innovativsten Firmen auf dem Weltmarkt Neben dem Standtort hier in der Salzstraße von Sondershausen gibt es noch von Thermik das Logistikzentrum Am Kalkhügel von Sondershausen, das Werk USA Thermik Corp. New Bern, das Werk Malaysia Thermik Technologies sdn. und das Werk Rumänien Thermik Transyl.

Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) ist nicht nur der heutigen Einladung gefolgt weil die Thermik nach Thüringen zieht, und weil sie Arbeitsplätze ins Land ins besondere in diese Region bringt, die Zukunft haben. Der zweit Grund, so Lieberknecht, weil die Thermik Gruppe zu einer zukunftsträchtigen Branche gehört, die in den letzten Monaten viel in der Diskussion war, wenn es um die Aufgaben geht, fragen rund um die Energie (Effizienz) zu lösen. Mit der Produktion solcher Elemente wie Trennschalter zielen sie mitten ins Herz, mitten ins Schwarze, der Debatten um die Energieeffizienz, sagte die Ministerpräsidentin.

Wichtig für die Ministerpräsidentin: Wir brauchen nicht nur Leitfirmen in Deutschland oder Thüringen, wir brauchen einen gesunden Mix von mittelständischen Unternehmen. Weiter ging sie auf eine Beratung von Ministerpräsidenten der Ostländer zum Thema Investitionszulage ein und nahm indirekt auch sehr deutlich Stellung zum Thema Gebietsreform.

Landrat Hengstermann sagte in seinen Grußworten, neben Großfurra, dem Kalkhügel und dem neuen Standort Salzstraße (ehemalige und aktuelle Standorte der Thermik in Sondershausen), habe der Kyffhäuserkreis noch viele andere Gewerbegebiete zur Anlegung von Produktionsstandorten. Dieser Umzug wertet uns als Standort der elektrotechnischen Industrie weiter auf.

Unter den Gästen waren viele Vertreter aus Politik (u.a. Landtagsmitglied Dorothea Marx) und Wirtschaft (Wilhelm Schreier Geschäftsführer der Stadtwerke Sondershausen und der Vorstandsvorsitzender der Kyffhäusersparkasse Ulrich Heilmann. Der Landesgeschäftsführer Thüringen / Bayern des Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft, Matthias Anschütz (Foto) unterstrich in seinen Grußworten nochmals, dass die Unternehmensgruppe Thermik zu den Top 100 Firmen (2010) im Bereich Innovation in Deutschland gehört.

Der feierliche Umzug nach Sondershausen war Anlass das in Form eines Oktoberfestes zu feiern. In einem großen Festzelt gehörte natürlich auch der Anstich eines Fasses Bier dazu, dass Hofsaess und Lieberknecht gemeinschaftlich durchführten. Mit Victoria Herrmann, richtig die MDR-Moderatorin von Lexi-TV, hatte man für den Tag auch eine charmante und redegewandte Moderatorin. Das Fest mit der Belegschaft dauert zur Stunde noch an.

 

Zum Artikel