Neue Experten für die „Denkfabrik“ des BWA

Fünf Senatoren beim BWA-Abend in Stromberg inthronisiert

Stromberg (Kreis Bad Kreuznach),

Gleich fünf neue Senatoren bereichern den BWA ab sofort mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen. Mitte Oktober verliehen BWA-Präsident Rudolf Weiler und BWA-Vorstandsmitglied Wolfram Nowsch den neuen Senatoren im Rahmen eines Diskussionsabends in Stromberg (Kreis Bad Kreuznach) ihre Urkunden. Gastgeber des Abends in dem Restaurant „Le Val d'Or“ des bekannten Sternekochs Johann Lafer war Thomas Sapper, BWA-Vizepräsident, Präsident des Europäischen Fertigbauverbands (EFV) und Unternehmenslenker bei der DFH Deutsche Fertighaus Holding AG mit Sitz in Simmern.

 

Bei der Übergabe der Senatoren-Urkunden Foto: DFH

Dem Senat des BWA gehören führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Kultur sowie Repräsentanten aus Politik, Diplomatie und dem öffentlichen Leben an. Aufgabe des Senats ist es, Wissen und Erfahrungen aus ihren Bereichen in die Verbandsarbeit einzubringen und den BWA in der Öffentlichkeit zu repräsentieren. Gemeinsam mit den Kommissionen bilden die Senatoren die „Denkfabrik“ des BWA und entwickeln zukunftsfähige Lösungen zur Förderung der nationalen und internationalen Wirtschaft. Sie wirken mit bei der Information und Beratung von Entscheidungsträgern aus Politik, Behörden und Verwaltungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.

Zu den Gästen des Abends zählten Herbert Mertin, Justizminister in Rheinland-Pfalz, Simmerns Stadtbürgermeister Dr. Andreas Nikolay sowie Marco Hepp, Geschäftsführer des Trocken- und Innenausbauspezialisten Hepp. Gemeinsam mit Gastgeber Thomas Sapper nutzten BWA-Präsident Rudolf Weiler und BWA-Vorstandsmitglied Wolfram Nowsch zum Auftakt des Abends die Gelegenheit, Aufgabenbereiche und Ziele des BWA näher darzustellen. „Wir ebnen für unsere Mitglieder Wege, sprechen Empfehlungen an Politiker aus, unterstützen Innovationen und fördern die Außenwirtschaft“, so Weiler.

In insgesamt sieben Kommissionen seien Mitglieder aktiv, um gemeinsam Positionen zu den wichtigsten Themen, die Unternehmer betreffen, zu erarbeiten und Vorschläge für die Verbesserung von Rahmenbedingungen auszusprechen – immer orientiert am Leitbild einer ökosozialen Marktwirtschaft. „Unser Alleinstellungsmerkmal ist, dass im BWA nur Unternehmer vertreten sind“, ergänzte Nowsch. „Wir können mit unserem Netzwerk mehr Nutzen erzeugen, als manche Nichtmitglieder vielleicht denken.“

Nach Übergabe der Urkunden an die neuen Senatoren leitete Gastgeber Sapper zu aktuellen Diskussionsthemen aus der BWA-Kommissionsarbeit über. So habe die von BWA-Vizepräsident Dr. Jan Schröder geleitete Arbeitsgruppe „Fachkräftesicherung und Bildung“ aktuell ein Neun-Punkte-Papier vorgelegt, das die Voraussetzungen für eine gelingende Integration von Flüchtlingen verdeutliche. „Wir sollten insbesondere mit Blick auf den Fachkräftemangel die Chancen und Potenziale sehen und konsequent nutzen, um eine Gewinnsituation für Flüchtlinge und Wirtschaft zu erzeugen“, so Sapper. Vor allem die Verwaltungsprozesse müssten beschleunigt und dereguliert werden, um Unternehmen unkompliziert die Beschäftigung von Flüchtlingen zu ermöglichen. Doch damit sei es nicht getan: „Aus eigener Erfahrung bei der DFH kann ich sagen: Ohne Spracherwerb und soziale Eingliederung geht es nicht. Wir dürfen Flüchtlinge nicht sich selbst überlassen, wenn wir sie erfolgreich in den Arbeitsmarkt integrieren möchten.“

Die Tischgäste stimmten dem einhellig zu. Bislang seien selbst bei Migranten, die sich bereits seit vielen Jahren oder Jahrzehnten in Deutschland aufhielten, häufig Verständigungsschwierigkeiten vorhanden. Insbesondere im direkten Kundenkontakt, etwa bei Handwerkern, seien Deutschkenntnisse aber unerlässlich. In vielen anderen Bereichen gehe es auch ohne Wirtschaftsenglisch kaum. Der Spracherwerb sei daher einer der wichtigsten Faktoren für eine gelingende Integration.

In der Diskussion über die umstrittenen Handelsabkommen CETA und TTIP erinnerte der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin daran, welchen positiven Einfluss ein reger Außenhandel in der Regel auf die Wirtschaft eines Landes habe. „Darauf beruht auch unser Wohlstand, insofern sägen wir bei diesem in Deutschland schlecht besetzten Thema an dem Ast, auf dem wir alle sitzen.“ Angst sei auch in dieser Debatte ein schlechter Ratgeber.

China Tours-Geschäftsführer Liu Guosheng nahm die Tischgäste gedanklich mit auf eine Reise in das Reich der Mitte, erklärte anekdotenreich bislang weniger bekannte Besonderheiten und richtete sich schließlich mit einem herzlichen Appell an die Zuhörer: „Deutschland ist sehr hoch angesehen in China. Deshalb ergeben sich für deutsche Unternehmen dort enorme Chancen“, meinte der gebürtige Chinese. Auch Mittelständler sollten nicht davor zurückscheuen, die Aufnahme von Geschäften in China anzustreben.

Nach weiteren Diskussionsbeiträgen zu den Themen Außenhandel und Innovationsförderung klang der Abend aus. „Jetzt freuen wir uns auf die weitere Zusammenarbeit mit den fünf neu ernannten Senatoren“, so Gastgeber und BWA-Vizepräsident Thomas Sapper.

 

Gastgeber des Abends war BWA-Vizepräsident Thomas Sapper. Foto: DFH