Skopje,
Auf Einladung der Regierung der Republik Nord-Mazedonien besuchte der Bundesgeschäftsführer des BWA, Urs Unkauf, den Westbalkanstaat vom 19. bis 23. Dezember 2022 im Rahmen eines Arbeitsbesuches. Erst Ende November hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Nord-Mazedonien besucht und sich in diesem Zusammenhang über die aktuellen Entwicklungen und Perspektiven des Landes. Nord-Mazedonien, das Mitglied der NATO und Beitrittskandidat der EU ist, wird 2023 den Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) übernehmen und damit eine wichtige Funktion wahrnehmen, die zugleich neue Impulse für die Region schaffen können.
Beim Empfang im Außenministerium der Republik Nord-Mazedonien durch Staatssekretär Filip Tosevski wurde die Grundkonstellation der bilateralen Beziehungen eingehend erörtert. Über 43 % der mazedonischen Exporte gehen nach Deutschland, womit die Bundesrepublik der größte bilaterale Handelspartner ist. Derzeit liegt der mazedonische Handelsüberschuss gegenüber Deutschland im Verhältnis 3:1, womit eine hohe Wettbewerbsfähigkeit mazedonischer Produkte auf dem deutschen Markt einhergeht.
Neben der Hauptstadt Skopje besuchte der Bundesgeschäftsführer weitere Städte und Gemeinden, um sich einen umfassenden Überblick über die Lage im Land zu verschaffen. Weitere Stationen des Arbeitsbesuches umfassten Besuche in Strumica, Kavadarci und Sveti Nikole. In Strumica hatte Urs Unkauf die Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit Zoran Zaev, der von 2017-2020 und erneut von Ende August 2020 bis Mitte Januar 2022 das Amt des Premierministers bekleidete. Mit seiner Stiftung engagiert sich Zaev gegenwärtig für den Dialog in der Balkanregion und die verstärkte Zusammenarbeit mit der Europäischen Union.
Im Rathaus der Gemeinde Strumica wurde der Bundesgeschäftsführer von Bürgermeister Kostadin Kostadinov empfangen. In dem Gespräch mit Bürgermeister Kostadinov, wie auch mit dessen Amtskollegen in Kavadarci und Sveti Nikole, wurden verschiedene Ansätze zum Ausbau der kommunalen und regionalen Zusammenarbeit mit verschiedenen deutschen Bundesländern und Landkreisen erörtert. Der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen auf regionaler Ebene hat das Potenzial, zu einem zentralen Entwicklungsmotor des chancenreichen Landes zu werden.
Weitere Gespräche fanden mit Vertretern verschiedener Ministerien und führenden Institutionen der Außenwirtschaftsförderung in der Hauptstadt Skopje statt. Besonders der Agrarsektor verfügt über vielfältige Möglichkeiten zur Lieferung wettbewerbsfähiger Produkte für den europäischen Markt. Im Gespräch mit dem stellvertretenden Minister für Landwirtschaft, Forst- und Wasserwirtschaft, Abdylshyqyr Abedini, wurden Ideen ausgetauscht, um die Zusammenarbeit zwischen mazedonischen Lebensmittelproduzenten und deutschen Einkäufern und Distributoren zu intensivieren.
„Die Republik Nord-Mazedonien verfügt über zahlreiche interessante Entwicklungsperspektiven, eine besondere Affinität zu Deutschland und eine strategisch bedeutsame Lage innerhalb der Balkanregion. Der Ausbau von Wirtschaftskontakten kann zugleich einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Bemühungen des Landes im Hinblick auf das Ziel der europäischen Integration angemessen zu honorieren. Für die deutsche Wirtschaft bestehen hier zahlreiche Chancen und es lohnt sich, die konkreten Projekte und Möglichkeiten sowie insbesondere die hervorragende mazedonische Gastfreundschaft persönlich kennenzulernen“, resümiert Urs Unkauf.