„Wir brauchen jetzt eine Allianz des Sachverstandes!"
Burg,
Am 6. Mai gab es im Spreewaldkurort Burg in der Pension „Zum Schlangenkönig“ eine richtungsweisende Arbeitsberatung des BWA-Landesverbandes Brandenburg. Der Vorstandsvorsitzende des BWA Michael Schumann, der Leiter der Bundesgeschäftsstelle Wolfram Nowsch und die BWA Schatzmeisterin Cornelia Nowsch waren zum Auftakt Gast eines Gedankenaustauschs mit den Geschäftsträgern, der Präsidentin und den Vizepräsidenten des Wirtschaftsclubs Cottbus-Lausitz.
In der anschließenden Clubveranstaltung, die sowohl digital als auch in Präsenz durchgeführt wurde, machte der Bundesvorstandsvorsitzende Michael Schumann die Haltung des Verbandes für die weitere Arbeit deutlich: „Der Reichtum Deutschlands ist durch den Mittelstand und die weltweiten intensiven Außenwirtschaftsbeziehungen geschaffen worden. Wir sind gerade dabei, diese Trumpfkarten aus der Hand zu geben. Deshalb setzen wir uns für gute internationale Kontakte ein, die nicht an jedem Punkt scheitern, der uns an der Politik unseres Partners nicht gefällt. Zudem wollen wir alles dafür tun dem von der Pandemie besonders stark gebeutelten Mittelstand unseres Landes den Rücken zu stärken. Wir brauchen eine Allianz des Sachverstandes, um die Corona-Folgen zu bewältigen. Entbürokratisierung und Digitalisierung sind hier für mich ganz besondere Schwerpunkte“. Schumann erklärte: „Wir werden uns zu Sachthemen stärker und präsenter einbringen."
Weitere Gesprächspartner waren an diesem Abend der Landrat des Spree-Neiße-Kreises Harald Altekrüger, der Landrat des Oberspreewald-Lausitz-Kreises Siegurd Heinze und der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch.
Harald Altekrüger stimmte dem Schumann- Appell zur Allianz des Sachverstandes zu: „Das brauchen wir auch, um den Strukturwandel in unserer Region gut bewältigen zu können. Wir haben jetzt 17 bestätigte Projekte. Dazu gehören in meinem Verantwortungsbereich die weitere Erschließung von Gewerbegebieten in Forst, Spremberg und Guben, die Entwicklung des mit Wasserstoff betriebenen ÖPNV zusammen mit Cottbus und die Telemedizin im Rettungswesen“. Zudem informierte er über die schwierige Situation in seinem Kreis bei der Suche nach großen Gewerbeflächen: „Über 50 ha können wir derzeit nur noch auf dem ehemaligen Flugplatz Drewitz bieten. Welzow hat noch Flächen, die sind aber noch nicht erschlossen und Schwarze Pumpe bietet nur noch auf sächsischem Territorium Erweiterungsmöglichkeiten“. Der Cottbuser Oberbürgermeister berichtete über das angelaufene Vorhaben der Erweiterung des Bahnwerkes Cottbus: „Hier wird zukünftig auch der ICE 4 gewartet. Es entstehen 1200 neue Arbeitsplätze. Flächen für den Erweiterungsbau sind bereits beräumt“. Er erläuterte das Vorhaben der Schaffung einer medizinischen Fakultät an der BTU Cottbus/Senftenberg, das noch zusätzliche Unterstützung des Landes benötigt. Leuchtturmprojekt ist zudem das digitale Krankenhaus Carl-Thiem-Klinikum. Weitere Arbeitsplätze sollen bei der Bundesknappschaft Bahn /See und bei der Bundeszentrale für politische Bildung geschaffen werden. Holger Kelch betonte zudem alles tun zu wollen, um die vielfältige Cottbuser Kulturlandschaft und eine belebte Innenstadt zu erhalten. Siegurd Heinze äußerte seine Bedenken zu dem riesigen Schuldenberg, den wir Nachfolgegenerationen durch die Pandemie jetzt aufladen. Er sprach über das wachsende Industriegebiet Schwarzheide, über das innovative Lernzentrum in Großräschen und über touristische Vorhaben, vor allem im Lausitzer Seenland.
Anwesende BWA-Mitglieder nutzten die anschließende Diskussion, um über den zu entwickelnden Hochschulcampus und die Innenstadtbrache in Cottbus zu fragen. In beiden Punkten vermeldet der Oberbürgermeister positive Entwicklungen: „Es sind weitere außer universitäre Forschungseinrichtungen geplant. Für die City wird derzeit ein neuer Vorschlag des Investors juristisch geprüft“. Ein weiterer Diskussionsschwerpunkt waren die derzeit noch geltenden Pandemiebeschränkungen. Hoteliers und Gastronomen aus den BWA-Reihen mahnten eine gemeinsame Öffnungsstrategie an. Alle Gesprächspartner der Arbeitsberatung kündigten an, gern wieder an einer BWA-Veranstaltung teilnehmen zu wollen.