Geschäftspartner Türkei

Veranstaltung von Dentons und dem BWA mit Staatssekretär a.D. Dr. Wolf-Ruthart Born

Berlin,

Über Geschäftsmöglichkeiten in der Türkei diskutierte am 15. Oktober ein Expertenkreis mit BWA-Mitgliedern und interessierten Unternehmern auf Einladung der internationalen Kanzlei Dentons und des BWA in den Räumlichkeiten von Dentons am Gendarmenmarkt in Berlin.

 

Dr. Wolf-Ruthart Born (links) und Moderator Stefan Schmitz


Nach einer Begrüßung durch BWA-Vorstand Michael Schumann und dem Gastgeber Dr. Christof Kautzsch von Dentons begann Dr. Wolf-Ruthart Born, der als Staatssekretär a.D. und Botschafter a.D. über umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen in der Türkei verfügt, nun als Vertreter der türkischen Wirtschaftsförderungsagentur "Investment Support and Promotion Agency of Turkey" (ISPAT) zu den rund 30 Gästen zu sprechen. Wachstumsraten um etwa fünf Prozent, eine junge, kaufkräftige Bevölkerung und eine solide Infrastruktur seien attraktive Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Beratungsangeboten und Sonderwirtschaftszonen, die den Einstieg in den türkischen Markt erleichtern. Besonders interessant sei die Lage der Türkei als Brückenland: aus strategischer Sicht, da das Land durch eine Reihe von Freihandelsabkommen und bestehenden Kontakten als Tor zu der arabischen Welt gelten kann, aber auch kulturell, als Mittler zwischen Middle East und den europäischen Ländern.

 

Serhan Yetkin, Managing Director der TMF Group Turkey


In einem zweiten Vortrag widmete sich Serhan Yetkin, Managing Director der TMF Group Turkey, den steuerlichen Besonderheiten, die ausländische Unternehmer in der Türkei kennen müssen. Das sehr komplexe Steuersystem birgt einige Fallstricke. Anschaulich machte Serhan Yetkin deutlich, dass ein ausgearbeiteter Projektplan, gute Anwälte und kompetente Steuerberater unablässig sind, wenn man in der Türkei erfolgreich Geschäfte machen möchte.

 

Murat Demiroglu von der IEG – Investment Banking Group

 

Anschließend referierte Murat Demiroglu von der IEG – Investment Banking Group über Investitionstrends in der Türkei. Ein besonderes Augenmerk legte er darauf, wie der digitale Wandel Einzug in die türkische Wirtschaft erhält. Anhand eines Beispiels aus dem Bereich Online-Presse/Nachrichten verdeutlichte er, wie innovative Start-Up´s in kürzester Zeit zu ernsthafter Konkurrenz für etablierte Unternehmen werden können, wenn sie schnell und flexibel auf das Verhalten der Internetnutzer reagieren.

 

Dr. Selim Keki, Partner von Dentons Istanbul

 

Als vierter Referent beleuchtete Dr. Selim Keki, Partner von Dentons Istanbul, rechtliche Aspekte von Investitionen in der Türkei. Dr. Keki zeigte auf, mit welchen Problemen sich etwa Familien-dominierte Unternehmen gerade im Bereich Compliance, z.B. in steuer- und arbeitsrechtlichen Fragen, konfrontiert sehen. Für ausländische Unternehmen ist die Wahl der Rechtsform eine entscheidende Frage. So bieten GmbHs, Ags oder sogenannte Liason-Büros unterschiedliche Vor- und Nachteile, die jeweils für den Einzelfall geprüft werden müssen. Auch kulturelle Aspekte, wie Hindernisse, die sich durch die großen sprachlichen Unterschiede zwischen Türkisch und europäischen Sprachen ergeben, erläuterte er anschaulich an Beispielen aus der Praxis.

 

(v.l.n.r.) BWA-Vorstand Michael Schumann, Dr. Wolf-Ruthart Born, Dr. Christof Kautzsch von Dentons


Moderiert von BWA-Außenwirtschafts-Geschäftsführer Stefan Schmitz wurde die Veranstaltung von lebhaften Diskussionen begleitet, die sich bei einem abschließenden Empfang fortsetzten.