„Compliance ist nicht nur ein Trendbegriff“

Das wichtige Thema ist im Mittelstand noch nicht richtig angekommen.

Köln,

„Es dauert 20 Jahre, um eine gute Reputation aufzubauen, aber nur fünf Minuten um sie zu ruinieren“, zitierte Referent Diplom Ökonom Wilhelm Rang den amerikanischen Unternehmer Warren Buffett.

Der noch junge BWA-Internationale Wirtschaftsclub Metropolregion Köln ludt am Donnerstag, 27.09.10 zum ersten hochkarätigen BWA-Wirtschaftstalk ein. Gastgeber war die Kanzlei Hecker Werner Himmelreich in Köln,

Compliance Köln

Frau Prof. Dr. Margot Ruschitzka, Professorin an der FH-Köln und Präsidentin des BWA Köln, moderierte die Veranstaltung, bei der die vier sachkompetenten Referenten ganz unterschiedliche Schwerpunkte aus Ihrer Berufspraxis vermittelten. Die anschließende offene Diskussion zeigte, dass das Thema bei den anwesenden Geschäftsführern und Inhabern auf großes Interesse stößt.

Gerd Raguß, Arbeitsrechtler, führte als Gastgeber die Zuhörer aus der Perspektive des Juristen in das komplexe Themenfeld ein und berichtete über den US-amerikanischen Ursprung von „Compliance“, sowie den Anfängen in Deutschland in den 90er Jahren,

Wilhelm Rang, Compliancebeautrager der Stadtsparkasse Wuppertal beleuchtete diesen Aspekt aus dem Blickwinkel des Bankenwesens. Dabei legte er, mit Blick auf Insider-Vorfälle im Wertpapierhandel besonderen Wert darauf, dass eine gute Reputation nach außen unablässige Grundlage für die Vertrauensbasis der Kunden sei.

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Dr. Rainer Buchert, Rechtsanwalt und Ombudsmann bei verschiedenen deutschen mittelständischen und Großunternehmen konnte mit praktischen Beispielen aus über 600 Mandaten als Antikorruptionsbeauftragter das Theman erlebbar machen. „Das Ombudsmanwesen ist eine sehr gute Einrichtung, die Schaden vom Unternehmer abwenden, aber auch den Mitarbeiter vor weiteren Straftaten bewahren kann,“ sagte Buchert. Damit ist die Relevanz von Corporate Compliance, also der strikten Beachtung externer und interner Regeln im Unternehmen, klar umrissen.

Andreas Wermelt, Wirtschaftsprüfer der PricewaterhouseCoopers AG, appellierte an die kaufmännische Sorgfaltspflicht von Firmenverantwortlichen, Schäden vom Unternehmen abzuwenden. Tenor aller Referenten war, dass dies mit einer angemessenen Compliance-Strategie für jedes Unternehmen machbar sei. Dennoch scheint das Thema im deutschen Mittelstand noch nicht angekommen zu sein, da eine Vielzahl an Grundsatzfragen aus dem Kreis der Zuhörer kamen.

Wie viel Compliance braucht der Mittelstand?

In einer regen Diskussion erörterten Referenten und Publikum schließlich, wie jedes Unternehmen für sich Compliance-Risiken identifizieren und entsprechend Vorsorge treffen kann. Vertreter aus dem Mittelstand erläuterten die Umsetzung eines Compliance Management Systems in ihren eigenen Unternehmen.

Im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung erhielten die neuen Mitglieder des Internationalen Wirtschaftsclubs Metropolregion Köln noch die Mitgliedsurkunden des BWA aus den Händer von Präsidentin Prof. Dr. Margot Ruschitzka und Geschäftsführerin Sibylle Nußbaum.

Der zweite Vortrags- und Diskussionabend findet am 10. November 2010 um 18.00 Uhr in der Kölner Rechtsanwaltskanzlei HECKER WERNER HIMMELREICH statt. Er ist eine Fortsetzung und Vertiefug der Thematik.

Anmeldungen werden gerne unter e-mail s.nussbaum(at)bwa-deutschland.de entgegen genommen, alle Interessenten sind herzlich willkommen.