180 Kilometer Akten

Mit einem Sicherheitsarchiv in Leverkusen stärkt die Rhenus Office Systems GmbH ihre Präsenz in Nordrhein-Westfalen. „Mit unserem 13. Standort schließen wir die Lücke zwischen unseren bestehenden Lagern in Dortmund und dem hessischen Frankfurt“, erklärte Dr. Stephan Peters, Vorstandsmitglied der Rhenus und Mitglied des BWA-Bundessenates. Der Spezialist für Dokumentenlogistik rückt damit auch näher an seine Kunden am Niederrhein.

Leverkusen,

Es gibt Menschen, die haben eine Leidenschaft für Akten. Und es gibt Menschen, die haben einen guten Riecher für ein Geschäft. Leidenschaft und Riecher haben sich in der Rhenus Office Systems GmbH gefunden. Und die hat in Leverkusen jetzt offiziell ihr neues Sicherheitsarchiv eröffnet. Verwahrt werden können in dem Bau am Hornpottweg auf 2000 Quadratmetern in sechs Geschossen 180 Kilometer Akten, so man sie nebeneinander legte. "85 Kilometer sind jetzt schon untergebracht", berichtet Till-Martin Schuldt, verantwortlich für das Rhenus-Archiv in Deutschland. "Dabei sind wir noch nicht lange hier." Aber sie wollen bleiben und ausbauen. In den nächsten drei Jahren soll Platz für 580 Kilometer Akten entstehen.

Bei Rhenus lagert die Treuhand

Rhenus Leverkusen
Feierliche Eröffnung der Niederlassung (v.l.n.r.): Rhenus-Vorstand Dr. Stephan Peters, Sebastian Nitzsche von der Niederlassungsleitung in Leverkusen sowie der Leverkusener Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn

Leverkusen ist der 13. Standort des Logistikunternehmens aus der Rhenus-Gruppe, dessen Branche erst vor 15 Jahren entstand. "Damals fragte uns ein großes Unternehmen, ob wir auch seine Akten logistisch betreuen könnten", berichtet Schuldt. "So wurde die Sicherungsarchivierung geboren." Heute gehören Banken, Telekommunikationsunternehmen, Versicherer, Industrieunternehmen, Ärzte, Krankenhäuser, Handwerksbetriebe und Rechtsanwälte zur Kundschaft. "Wir können alles lagern, was auf Papier steht – von Buchhaltung bis Patientenakten. In Berlin liegen bei uns etwa die Akten der Treuhandanstalt, unter anderem 3000 Personalakten." In die müssen Rhenus-Mitarbeiter ausnahmsweise gucken – sonst herrscht Datenschutz als oberstes Gebot. Weil der Rentenversicherung Angaben aus DDR-Zeiten fehlen, hat Rhenus Buchhalter eingestellt, die fehlende Entgeltbescheinigungen ausstellen.

 

 

 

 

 

 

Mobile Schredderei

Rhenus Leverkusen HalleLange musste Rhenus angeschimmelte Unterlagen ablehnen. "Dann haben wir daraus einen Geschäftszweig entwickelt", erzählt Schuldt. "Akten, die durch Hochwasser oder Wasserrohrbrüche beschädigt sind, können wir gefriertrocknen und gammabestrahlen, damit der Schimmel verschwindet." Dem Dienstleister stehen dazu etwa mobile Anlagen zur Verfügung. Ebenso mobile Schredderanlagen für den Fall, dass Daten nach dem Gesetz und mit Zustimmung vom Kunden vernichtet werden können. Auch Festplatten werden zerlegt.

Doch trotz Daten-Digitalisierung und Onlinezugriffsverfahren, Bar-Codes, Videoüberwachung – der derzeit schönste Raum am Hornpottweg ist das Lager mit den 180 Kilometern Akten – weil's dort so schön kühl ist.

 

Text: Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Ludmilla Hauser, Rheinische Post

Fotos: Rhenus AG & Co. KG