Brandenburg vor der Wahl:

Wirtschaftsverbände organisierten Rededuell zwischen Spitzenkandidaten

Cottbus,

Im wieder hergerichteten Großenhainer Bahnhof in Cottbus haben Cottbuser Wirtschaftsverbände das einzige Rededuell der Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 1. September von CDU und SPD organisiert. Dr. Dietmar Woidke (SPD) und Ingo Senftleben (CDU) wurden eingeladen, weil einer von beiden wahrscheinlich Ministerpräsident des Landes Brandenburg wird. Der Einladung von BWA, BVMW, Wil Lausitz, Gründungszentrum Zukunft Lausitz und UVBB folgten fast 100 interessierte Unternehmer.


Gespannt verfolgten sie die Aussagen der beiden Politiker zu den Themen Strukturwandel in der Lausitz, Förderung und Unterstützung mittelständischer Unternehmen, Gewährleistung der inneren Sicherheit und Entwicklung der Bildungspolitik. Ingo Senftleben kritisierte, dass nach wie vor die Digitalisierung nicht vorangeschritten ist, er bemängelte die Nutzung von EU-Fördergeldern und griff die Landesregierung unter Woidke für die schlechte Bildungspolitik an: „1 Million Unterrichtsstunden fallen Jahr für Jahr aus“. Woidke erwiderte, dass die Versorgung mit schnellem Internet überall auf den Weg gebracht worden ist, dass die duale Ausbildung verdreifacht worden ist und kündigte an, dass sich in Cottbus ein Fraunhofer-Institut und ein Institut des Luft- und Raumfahrtamtes ansiedeln werden.


Im Dialog wurde nachgefragt, warum erst bis 2027 die Zweigleisigkeit der Bahn nach Berlin verwirklicht werden soll. Woidke betonte, dass eine Regierung unter ihm in den nächsten Jahrzehnten erreichen will, dass drei Züge pro Stunde von Cottbus nach Berlin und zurück rollen. Außerdem verkündete er, dass der BER im Herbst 2020 eröffnet wird. Zu vielen Fragen hatten die Politiker ähnlich lautende Antworten. So waren sich beide einig, dass in Zukunft alternative Energie dort erzeugt werden muss, wo sie auch verbraucht wird. Große Differenzen gab es nur beim Thema Bildungspolitik, die Woidke nicht als gescheitert ansieht. Zum Thema Umwelt- und Naturschutz blieb Senftleben vage. Senftleben betonte: „Wir müssen einen neuen Politikstil wagen, nur die beste Idee zählt.“

-
BWA Landespräsidentin Poredda und BWA Bundesvorstand Nowsch bei der Veranstaltung