Bergisch Gladbach,
Auf Einladung des BWA-Senats referierte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr vor zahlreichen Gästen bei der BWA-Senatsveranstaltung auf Schloss Bensberg. Peter Nußbaum, BWA-Senator (li.) und Wolfram Nowsch (re.) vom Bundesvorstand des BWA, begrüßten den Gast in seiner Funktion als FDP-Landesvorsitzender für NRW.
Mediale Schlagzeilen des Tages waren die Aufhänger, an denen Bahr seinen Vortrag orientierte. Versiert wechselte er zwischen den Ressorts Gesundheitswesen, Partei-Interna, Koalition und EU-Politik. Natürlich war das aktuelle Tagesthema, die Finanzkrise um Griechenland und die damit verbundene provokante These Philipp Röslers nach einer geordneten Staatsinsolvenz, ein Eckpunkt seines Referats. Die Schlüsselbegriffe „Eigenverantwortung und Solidarität“ zogen sich wie ein roter Faden durch seine Rede. Bahr stilisierte sie zu den Kernpunkten der FDP-Philosophie, um so die aktuellen, polarisierenden Standpunkte und Äußerungen seitens der FDP zu rechtfertigen und zu erläutern.
Das Einhalten von Regeln in sämtlichen Bereichen des privaten und öffentlichen Lebens sehe er als Grundvoraussetzung einer funktionierenden Solidargemeinschaft, in der Hilfsbedürftige Leistungen aus dem Topf der Allgemeinheit erhalten. Mit Beispielen aus dem Versicherungswesen, Gesundheitswesen und europäischen Staatenbund veranschaulichte Bahr seine Position und damit auch die der FDP. Wenn ein Teilnehmer diese Regeln verletze, solle auch die Berechtigung zu einer Hilfsleistung kritisch hinterfragt werden.
In der anschließenden Diskussionsrunde konstatierte Daniel Bahr auf die Frage nach dem Zustand der FDP, dass die Partei momentan einen schweren Stand habe, aber sich das Recht auf Meinungshoheit nicht nehmen lasse und dass alle natürlich an der Glaubwürdigkeit der Partei und am Wählervertrauen arbeiten. Mit seinem authentisch gehaltenen Vortrag konnte Daniel Bahr die Zuhörer an diesem Abend beeindrucken.
Moderator Robert Esser provozierte mit den polarisierenden Statements von Wirtschaftsprofessorin Dr. Birgit Felden und Marcus Pöllen, Partner der PricewaterhouseCoopers AG. Aber Daniel Bahr parierte alle Themenfelder souverän.
Der Minister bot an, gerne weiterhin im konstruktiven Dialog mit dem BWA zu bleiben. Das natürliche, humorvolle und offene Verhalten des Bundesgesundheitsministers fand unter allen Gästen eine äußerst positive Resonanz.
Mit einem Senatsdinner und angeregten Gesprächen klang der festliche Abend aus.