Boehringer Ingelheim und Chemische Fabrik Budenheim: Forschung besitzt hohen Stellenwert
Budenheim,
Ingelheim/Budenheim - Über 13 000 Besucher schauten am Samstag hinter die Kulissen zweier bedeutender Großunternehmen aus der Region. Zu einem "Tag der offenen Tür" luden zeitgleich "Boehringer Ingelheim" und die Budenheimer "Chemische Fabrik".
Die Besucherzahl gab das Budenheimer Unternehmen ziemlich genau an: Es waren 2001.
Neben den geführten Rundgängen über die Produktionsstätten und Exkursionen im Laborbereich präsentierte sich die "Chemische", wie sie oft genannt wird, auch als Ort für Innovationen. Die Gäste erfuhren unter anderem, dass die Fabrik Eisenphosphate für die Lithium-Ionen-Akkus liefert, die in modernen Elektroautos Verwendung finden.
Die Fabrik habe sich hierbei seit Jahren an der Forschung beteiligt, sagte die für Marketing zuständige Simone Griebel. "Es war schwer, auf den Markt vorzudringen. Aber wir haben es geschafft."
Im Laborbereich hielt das Unternehmen ein weiteres Novum parat, das unter dem Namen "Puremin" 2011 auf den Markt kam: hochreine Mineralphosphate für Babynahrung mit spezieller Qualität.
Die Verbundenheit mit dem Ort scheint der Unternehmensleitung sehr wichtig. Großes Interesse erweckten bei den Vorbeischauenden die Ergebnisse eines Workshops von Mai 2011, bei dem Architekten an einer Weiterentwicklung und besseren Anpassung der Fabrik an die spezielle Umgebung am Rhein und an den Ort selbst gearbeitet hatten.
Die Entwicklung der Vision, die anhand von Skizzen, Bildern und Texten veranschaulicht wurde, sei auf Jahre angelegt, hieß es. In das Gesamtkonzept, das die nachhaltige Wiedergewinnung der Natur in der Umgebung beinhaltet, sollte auch das Glashüttengelände einbezogen werden, das die "Chemische" erworben hatte.
Ein paar Kilometer westwärts, in Ingelheim, gab es nicht minder viel zu sehen und zu erfahren. Rund 11 000 Besucher lockte das weitläufige Gelände von "Boehringer Ingelheim" an.
Man brauche schon eine gute Kondition, um alles zu sehen, meinte eine Besucherin, die nach dem "kürzesten Weg" zum "Pharma-Wirkstoffbetrieb" fragte. Dort konnten die Gäste neben einer Ausstellung die Produktionsanlagen besichtigen. Um von Produktion über Entwicklung bis hin zur Verwaltung alles in Augenschein zu nehmen, nutzten viele die Werksrundfahrten. Zahlreiche Werkstätten wiesen unterdessen auf Sicherheitsaspekte hin.
Doch das Herz der mehrstündigen Veranstaltung schlug im Zentralgebäude. Infos zu Medikamenten, die das Unternehmen herstellt, ergänzten hier die Mitarbeiter von "Boehringer" um Informationen zu den Krankheiten und zu den Wirkstoffen, mit denen diese behandelt werden.
Wer wollte, konnte auch den eigenen Blutzucker bestimmen oder den Blutdruck messen lassen. Oder sich einem Lungenfunktionstest unterziehen.