Berlin,
In der Zeit vom 07.- 11.04.2011 besuchte Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Abicht in seinen Funktionen als Vizepräsident des BWA und Geschäftsführer des isw Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung gGmbH die Region Rostow am Don. Das isw Institut hat in den letzten Jahren im Rahmen von durch die EU und das Land Sachsen-Anhalt geförderten Projekten intensive Kontakte zu Akteuren in der Region aufgebaut, an denen zahlreiche Firmen aus Sachsen-Anhalt beteiligt sind. Seitens der Gesprächspartner, zu denen der Minister für Ökonomie und internationale Wirtschaftsbeziehungen Vladimir P. Bartenyer, der Rektor der Südrussischen Staatlichen Universität für Ökonomie und Service Schachty Nikolei Propopenko, Rektoren und Prorektoren weiterer Hochschullehrer und Vertreter von Unternehmern gehörten, wurde das große Interesse an einer Kooperation mit dem BWA unterstrichen. Die russische Seite legt Wert auf deutsche Technologien, den Austausch von Wissen, die Gewinnung von Investoren für die Region und den Aufbau von Kooperationsbeziehungen zwischen Unternehmen aus beiden Ländern. Seitens des Wirtschaftsministers wurde betont, dass Politik und Verwaltung der Region deutsche Firmen soweit wie möglich bei der Etablierung in der Region unterstützen wollen. Dabei geht es auch um die Entwicklung von Partnerschaften mit kleinen und mittelständischen russischen Unternehmen, die in der Region bisher wenig entwickelt sind.
Thematisch zielt ein Schwerpunkt der bisherigen deutschen Aktivitäten in der Region auf den Aufbau eines Demonstrationszentrums für Energieeffizienz und erneuerbare Energien an der Universität Schachty. Da die gesetzlichen Vorschriften für den effizienten Energieeinsatz in Russland wesentlich verschärft wurden, ergeben sich auf diesem Feld umfangreiche Möglichkeiten für deutsche Unternehmen. Diese können sich u.a. im Rahmen des Zentrums präsentieren und ihre Technologie für Ausbildungszwecke zur Verfügung stellen, um potenzielle Kunden auf sich aufmerksam zu machen und später Geschäfte zu genieren.
Ein besonderer Höhepunkt des Aufenthaltes war die Teilnahme an der Tagung des Konsortiums der Staatlichen Universitäten für Ökonomie und Service. Diesem Konsortium gehören zwölf Universitäten aus allen Teilen Russlands an, die sich durch ähnliche Ausbildungsangebote im Servicebereich auszeichnen. Die Palette der Mitgliedsuniversitäten reicht von Sankt Petersburg über Sotschy am Schwarzen Meer bis hin zu Omsk, Rjazan, Ufa und Vladivostok.
Auf der Tagung wurde eine vertragliche Zusammenarbeit für zunächst ein Jahr vereinbart. Diese soll in einer Vollmitgliedschaft des isw im Konsortium münden. Aber bereits mit dem Abschluss des Kooperationsvertrages stehen dem isw weit reichende Möglichkeiten zur Verfügung, so dass zukünftig interessante Möglichkeiten bestehen, über den Raum Südrussland hinaus wissenschaftliche und wirtschaftliche Kooperationsbeziehungen in andere Teile Russlands aufzubauen. Dabei ist zu beachten, dass gerade die Universitäten für Ökonomie und Service in stärkerem Maße als bei deutschen Universitäten üblich auf dem Feld der Regional- und Wirtschaftsentwicklung engagiert sind.
Die Ergebnisse des Besuches sollen zügig weiter ausgebaut werden. So ist vorgesehen, am eine Informationskonferenz in Deutschland gemeinsam mit russischen Partnern durchzuführen, wobei die Planungen gerade erst angelaufen sind. Auf jeden Fall gilt aber, dass Russland weltweit nicht nur im „Russisch-Deutschen Jahr 2011“ für Unternehmen des BWA eines der interessantesten Länder ist.