Innovativer Mittelstand mit Weitblick in die Zukunft

Dr. Joachim Kuhn und Dr. Roland Caps sind Lothar Späth-Preisträger 2012

Erfurt,

Mit dem „Lothar Späth-Preis“ hat der Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft Bayern/Thüringen (BWA) in diesem Jahr Dr. Joachim Kuhn, Vorstandsvorsitzender der va-Q-tec AG, und Dr. Roland Caps, Vorstand der va-Q-tec AG ausgezeichnet. Das bayerisch-thüringische Unternehmen ist mit 170 Mitarbeitern in Würzburg und Kölleda sowie in Korea aktiv. An 15 weitere Unternehmer sowie Firmen wurde die „Investitionsauszeichnung Bayern/Thüringen“ verliehen. Die Ehrungen fanden am Samstag im Rahmen der BWA-Gala im Erfurter Kaisersaal statt.

 

Der „Lothar Späth-Preis“ wurde in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben: (v.l.n.r.) Rudolf Weiler, Präsident des BWA, Dirk Diedrichs, Staatssekretär im Thüringer Finanzministerium, die Preisträger 2012, Dr. Joachim Kuhn und Dr. Roland Caps, va-Q-tec AG, sowie Matthias Anschütz, BWA-Landesgeschäftsführer Bayern/Thüringen. Bild: Michael Voigt

Der „Lothar Späth-Preis“ wird in jedem Jahr vom BWA an eine Unternehmerin oder einen Unternehmer verliehen, die, nach den Ausschreibungskriterien, in ihren Unternehmen mehrheitlich das wirtschaftliche Risiko tragen, besondere unternehmerische Leistungen vorweisen können, innovativ arbeiten, eine vorbildliche Unternehmenskultur pflegen, Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalten und schaffen, ältere Mitarbeiter beschäftigen und über das Unternehmen hinaus in der Region aktiv sind. Namenspate und Schirmherr des Preises, Lothar Späth, konnte die Verleihung in diesem Jahr nicht persönlich vornehmen. An seiner Stelle übergaben der Präsident des BWA, Rudolf Weiler, Dirk Diedrichs, Staatssekretär im Thüringer Finanzministerium sowie der Landesgeschäftsführer des BWA, Matthias Anschütz, den Preis.

Der Preis ging damit erstmals an einen Unternehmer, der energiesparende Technik produziert. Der Preisträger, Dr. Joachim Kuhn, verband mit dieser „besonderen Ehrung“ gleichzeitig die Botschaft an die Unternehmerschaft, „noch viele solcher innovativen und energieeffizienten Lösungen zu schaffen, die uns wirtschaftliche Erfolge und die Arbeitsplätze bringen, die wir so dringend benötigen“.

Das Unternehmen va-Q-tec fertigt Vakuumisolationspaneele, sogenannte VIPs. Das sind thermische Hochleistungsdämmpaneele mit einer zehnmal besseren Dämmleistung im Vergleich zu konventionellen Dämmungen gleicher Dicke. Die Paneele kommen überall da zum Einsatz, wo Temperaturen über bestimmte Zeiträume konstant gehalten werden müssen oder wo der Isolationseffekt ausgenutzt wird. Das Prinzip der Thermoskanne findet so in Plattenform seine industrielle Anwendung: zur Wärmedämmung von Gebäuden, bei Kühl-Gefrier-Geräten oder technischen Anwendungen. Die Transportboxen für temperaturgeführte Güter sind über den Globus verteilt unterwegs. Olympische Dopingproben werden ebenso transportiert wie wertvolle Kunstgüter oder temperaturgeschütztes Experimentiergut, mit dem die Besatzungen der ISS im Weltraum wissenschaftlich arbeiten.

va-Q-tec hält weltweit mehr als 40 aktive Schutzrechte und Patente, die die Einzigartigkeit der Produkte schützen. Aktuell investiert das Unternehmen einen zweistelligen Millionenbetrag in die Erweiterung der Fertigungskapazität um 10000 Quadratmeter am Standort Kölleda. Die neuerliche Investition ist „ganz entscheidend für die Entwicklung von va-Q-tec in den nächsten Jahren“, betonte der Vorstandsvorsitzende, Dr. Joachim Kuhn. Damit soll die technologische Marktführerschaft ausgebaut und weitere Standards zur Energieeinsparung gesetzt werden.

Neben dem Ausbau der Erneuerbaren sieht Gründer Kuhn vor allem jede Menge Potenzial in der Einsparung von Energie. „20 bis 30 Prozent am derzeitigen Gesamtverbrauch können wir heute schon mit den verfügbaren Mitteln und durch bessere Produkte sparen.“ Kurz gesagt: „Wegsparen ist die billigste Kilowattstunde.“ Die neue Produktionsfläche in Kölleda ist ein Beispiel dafür: Mit der Leistung, die künftig durch die in Thüringen produzierten Paneele erreicht wird, können 300 Megawatt, also ein kleines Braunkohlekraftwerk „weggespart“ werden.

„Die Einsparung von Energie trägt deshalb zu unserer Zukunft bei und wird uns und unsere Kinder ein Stück vorwärts bringen“, machte Dr. Kuhn deutlich. Für das unternehmerische Engagement erhielt va-Q-tec in diesem Jahr als erstes deutsches Unternehmen die internationale Cleantech-Auszeichnung in New York und wurde außerdem vom World Economic Forum zum „Technology Pioneer 2013“ gekürt. Solchen Unternehmergeist und besondere Leistungen honoriert auch der BWA mit seinem exklusiven „Lothar Späth-Preis“. „Dr. Joachim Kuhn ist ein Vorbild und würdiger Preisträger“, brachte es Landesgeschäftsführer Anschütz auf den Punkt.

Die mit der „Investitionsauszeichnung Bayern/Thüringen“ geehrten Unternehmer und Firmen sind die BWA Top 15 erfolgreichsten Unternehmen aus den beiden Freistaaten. „Trotz Finanzkrise“, machte Matthias Anschütz deutlich, „haben sie in den letzten Jahren den Mut zur Investition in ihre Unternehmen gehabt und wollen auch in der aktuellen Situation die Arbeitsplätze halten, zum Teil noch erweitern. Dafür haben sie unser aller Respekt und Dank verdient.“

Mit einer rauschenden Ballnacht ging der Abend für alle Ausgezeichneten und Gäste der BWA-Gala in den Morgenstunden zu Ende. (Constanze Koch)

 

Presse

Thüringer Allgemeine

Thüringen Journal (ab Minute 16:00)

Thüringer Allgemeine, 19.12.2012

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