BWA-Geschäftsführer Stefan Schmitz beleuchtet im Rahmen eines Vortrags beim 25. Oberhofer Kolloquium die Bedeutung von Informationskompetenz im Bereich der Außenwirtschaft
Barleben / Magdeburg,
Unter dem Motto „Recherche im Google-Zeitalter - vollständig und präzise?! Die Notwendigkeit von Informationskompetenz“ haben sich vom 22. bis 24. April 2010 rund 100 Informationsfachleute aus Wissenschaft, Bildung, Verwaltung, Wirtschaft und Bibliotheken zu Theorie und Praxis der Informationsbranche in Barleben bei Magdeburg ausgetauscht.
Stefan Schmitz, Geschäftsführer des BWA für den Bereich Außenwirtschaft, beleuchtete in einem Vortrag die Notwendigkeit und Bedeutung von Informationskompetenz im Bereich der Außenwirtschaft. "Vielleicht sind die Tage, in denen Statistiker darüber diskutieren, wann genau der Titel 'Exportweltmeister' von Deutschland nach China wandert, ein guter Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen, ob die Optimierung von Prozessen bei der Beschaffung von außenwirtschaftlich relevanter Information genügend Potenzial birgt, sich verstärkt mit dem Geschäftsfeld 'Infobroker Außenwirtschaft' oder 'Informationsexperte Außenwirtschaft' zu befassen", so Schmitz in der Einleitung seines Vortrags.
Veranstalterin der als „Oberhofer Kolloquium“ zum 25. Mal durchgeführten Fachtagung für Informationsprofis war die Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis e.V. (DGI) in Zusammenarbeit mit dem VDI Arbeitskreis Information Magdeburg. DGI-Präsident Prof. Dr. Stefan Gradmann freut sich besonders, dass sich die Veranstaltung wieder durch inhaltliche Qualität und eine besondere „soziale Dichte“ auszeichnete. Die in Unternehmen oder als Freiberufler für Unternehmen tätigen Rechercheure stellen fest, dass profunde Suchmaschinenkenntnisse von wachsender Bedeutung sind und einen hohen Wert für die berufliche Position jedes Einzelnen darstellen. Die Beurteilung der Qualität und Zuverlässigkeit von Informationsquellen ist bei Entscheidungen in Wirtschaft und Politik unabdingbar. Die Fachleute warnen vor drohenden und nicht transparenten Beschränkungen des Zugriffs auf Informationen, aber
auch vor der unkontrollierten Verwendung persönlicher Daten.
Informationskompetenz muss nach Meinung der professionellen Informationspraktiker dringend als Bildungs- und Weiterbildungsinhalt im
Lebenszyklus verankert werden. Für Lehrkräfte und Schulkinder müssen ebenso pädagogisch und didaktisch ausgearbeitete Lehr- und Trainingsangebote gemacht werden, wie für Beschäftigte in Wissenschaft und Wirtschaft. Die DGI sieht sich hierbei in der Pflicht, zusammen mit Bildungseinrichtungen und Bibliotheken Curricula zu entwickeln und Kurse anzubieten. Eine entsprechende Zertifizierung der DGI durch das hessische
Institut für Qualitätsentwicklung in Wiesbaden ist bereits erfolgt.
Das Tagen und Wohnen unter einem Dach bot bis spät abends beste Bedingungen für den intensiven fachlichen Austausch der Information Professionals. Barbara Reißland, Dienstleisterin für Projektmanagement und Beratung urteilte: „Eine hervorragende Veranstaltung mit hoher Kontakt- und
Informationsdichte und sehr guten Möglichkeiten, sich direkt mit Experten aus unterschiedlichsten Wirtschaftsfeldern auszutauschen.“ Und Ulrich Kämper von der WIND GmbH, Wissenschaftlichen Informationsdienst Köln, seit 25 Jahren im Geschäft, meinte gar, das Oberhofer Kolloquium sei eine „wichtige Veranstaltung, die jährlich stattfinden sollte“.
Der Tagungsband mit Schriftfassungen aller Vorträge ist per E-Mail an mail(at)dgi-info.de bei der DGI-Geschäftsstelle erhältlich.