BWA zu Gast in der kambodschanischen Botschaft
Berlin,
Am 03. Mai besuchte der BWA mit einer Gruppe interessierter Unternehmer die Botschaft des Königreichs Kambodscha. S.E. Dr. Widhya Chem, Botschafter des Königreichs Kambodscha, eröffnete das Gespräch mit der Feststellung: „Kambodscha ist kein großes, aber ein gesegnetes Land“. Auf fließendem Deutsch begann der in der DDR ausgebildete Botschafter Kambodscha als ein rohstoffreiches und von Naturkatastrophen weitgehend verschontes Land vorzustellen. Doch auch von dem Weg aus Kriegs- und Krisenjahren hinzu der politisch stabilen Lage, die seit Anfang der 1990er eingekehrt ist, berichtete er offen und eindrucksvoll. Die Wirtschaft des südostasiatischen Staates ist inzwischen durchaus diversifiziert: die traditionelle Kautschuk- und Textilwirtschaft wurde sukzessive erweitert. Inzwischen werden dort Hightechprodukte wie Motoren und Mikrochips produziert. Kambodscha, das über enorm fruchtbare Böden verfügt, ist ferner der weltweit sechstgrößte Reisexporteur.
S.E. Dr. Widhya Chem, Botschafter des Königreichs Kambodscha
Dr. Chem stellte ausführlich dar, wie die Vernetzung innerhalb Asiens voranschreitet. Als Mitglied des südostasiatischen Staatenbundes ASEAN und durch dessen enge Kooperationen mit China, Japan und Südkorea (ASEAN+3) ist Kambodscha in zahlreiche Freihandelsabkommen eingebunden. An dieser Stelle mahnte der Botschafter, dass die Zeit nicht auf Deutschland warte. Eine, wie in Europa geförderte, Economy of Proximity gebe es auch in Asien: so betreibe China sehr rege Geschäfte, gerade mit seinen Nachbarstaaten. Vor allem im Tourismus und in derzeit erkundeten Erdgas- und –ölvorkommen liege viel ungenutztes Potenzial, das es bald zu erschließen gelte.
(v.l.n.r.) Stefan Schmitz, BWA-Geschäftsführer Bereich Außenwirtschaft, S.E. Dr. Widhya Chem, Botschafter des Königreichs Kambodscha, Rudolf Weiler, Sprecher des BWA-Präsidiums
Rudolf Weiler, Sprecher des BWA-Präsidiums und selbst erfahrener Unternehmer in Asien, hob insbesondere die hohen Wachstumsraten des Landes hervor. Er wies auf die Möglichkeiten für aufstrebende Länder wie Kambodscha hin, jetzt die Nische zu füllen, die durch rasante Preissteigerungen in der chinesischen Produktion entstehe.
In einem regen Gespräch, das von Stefan Schmitz, BWA-Geschäftsführer Bereich Außenwirtschaft, moderiert wurde, beantwortete der Botschafter engagiert die konkreten Fragen der Unternehmer zu Themen wie Energieversorgung, Krankenversicherung und Seidenproduktion. (doa)