Die Lausitz ist schon mitten im Strukturwandel

Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber zu Gast beim Wirtschaftsclub Cottbus-Lausitz

Cottbus,

Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber hat sich am 24. Juni bei einem Clubabend im BWA-Landesverband Brandenburg vorgestellt. Im Publikum waren zahlreiche Mitglieder des Wirtschaftsclubs Cottbus-Lausitz und Brandenburg Süd sowie Vertreter der Stadt Cottbus, darunter Oberbürgermeister Holger Kelch und Bürgermeisterin Marietta Tzschoppe.

 

v.l.n.r. Dr. Jan Schröder, Vizepräsdent des BWA, Albrecht Gerbe, Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister, Elke Magdon, BWA-Landesgeschäftsführerin


Ausgehend von der Nachricht des Tages, dass die geplanten Zusatzabgaben für ältere Kraftwerke vom Tisch sind, betonte der Minister, dass sich die Lausitz bereits voll im Strukturwandel befinde. Er forderte, dass sich die Lausitz auf ihre Stärken besinne und offen für Neues sei und unterstrich, dass Inseldenken niemand voranbringe. Auf das Thema Braunkohle eingehend hob der Potsdamer hervor: „Das Thema Braunkohleverstromung geht nicht nur die Lausitz etwas an, das ist ein Thema für ganz Deutschland, denn wir brauchen bezahlbare Strompreise und eine kontinuierliche Stromversorgung. Aus diesem Grund bin ich fest davon überzeugt, dass die Lausitzer Braunkohle noch eine lange Zeit eine wichtige Rolle in der Wirtschaft spielen wird“.

Der Politiker legte die Finger in die Wunde: „Wir brauchen intelligente Stromnetze und wir brauchen verlässliche Speichermöglichkeiten, um auf fossile Brennstoffe verzichten zu können“. Gerber unterstrich seine Zuversicht für eine positive wirtschaftliche Entwicklung von Südbrandenburg: „Die Lausitz wird auch zukünftig ein Energiewirtschaftsstandort bleiben, weil hier der Nerv für das Thema Energieerzeugung verankert ist. Dabei spielt die Forschung an der BTU Cottbus/Senftenberg eine große Rolle. Wir haben hier Chemie- und Metallbearbeitungsindustrie und mit dem entstehenden Seengebiet entwickelt sich die Tourismusbranche“.

Erwähnt wurden vom Redner Fördermöglichkeiten für die Meisterausbildung, für Betriebsnachfolger und für die Nutzung des im Land vorhandenen Wissenschaftspotentials für kleinere mittelständische Unternehmen. In der Diskussion brachte der Vizepräsident des BWA Dr. Jan Schröder die Frage ein, welche Auswirkungen der bereits vorhandene Fachkräftemangel für die touristische Entwicklung hat und wie diesem Mangel begegnet werden könne. Landesgeschäftsführerin Elke Magdon erkundigte sich, ob die Landesregierung in die Verkaufsverhandlungen von Vattenfall involviert ist. Diesbezüglich bestätigte der Minister, dass hier die Landesinteressen wahrgenommen werden.