Cottbus,
Die Mitglieder des BWA-Wirtschaftsclubs Cottbus-Lausitz konnten am 29. September mit Torsten Westphal und Thomas Herr zwei Vertreter der Deutschen Bahn zur Abendveranstaltung begrüßen, die über das Milliardenvorhaben des Bahnkonzerns in Cottbus berichteten. Torsten Westphal betonte, dass die 150 Jahre alte Bahnwerktradition von Cottbus, die hier zur Verfügung stehenden Fördergelder und die guten Bedingungen in der Zusammenarbeit mit der Stadt Cottbus zu der Entscheidung geführt haben, die neuen ICE-Wartungshallen hier zu bauen. Der Projektleiter des Cottbuser Vorhabens, Thomas Herr, schilderte die völlig neue Herangehensweise beim Bau der neuen Gebäude: „Anders als üblich haben wir eine Arbeitsgruppe mit den Planern und Bauleuten gemeinsam, die für die Zielkostenplanung, einen Kompetenz- und Preiswettbewerb, die Gleichrichtung der Ziele, ein gemeinschaftliches Kosten- und Risikomanagement und die Erfolgsbeteiligung der Allianzpartner verantwortlich zeichnet. Wenn dieses Prinzip Erfolg hat, soll es für Bauvorhaben in ganz Deutschland Schule machen“. Gebaut werden zwei neue Bahnwerkhallen: Die erste für leichtere Wartungsprozesse soll 2024 und die zweite für größere Wartungen im Jahr 2026 fertiggestellt sein. Mehr als eine Milliarde Euro fließen für dieses neue Bahnprojekt für die hochmodernen ICE 4-Züge, die die Bahn Schritt für Schritt anschaffen wird. Insgesamt werden 137 Züge gekauft. In jede neue Halle passt ein ganzer Zug. 1.200 neue Arbeitsplätze sollen dadurch geschaffen werden.
Diskutiert wurde auch das Problem der zu gewinnenden Fachkräfte. Torsten Westphal informierte über die Übernahme von LEAG-Mitarbeitern und über die verstärkte Ausbildung des Bahnunternehmens mit Blick auf die neuen Betätigungsmöglichkeiten. „Ich bin davon überzeugt, dass Cottbus eine der coolsten Regionen Deutschlands wird und dass es uns gemeinsam mit der einheimischen Wirtschaft gelingt, die nötige Zuwanderung für die Region zu organisieren“, betonte Westphal. Die Abwanderung von Fachpersonal aus kleineren mittelständischen Betrieben zur Bahn ist ein großes Problem für die Unternehmen in der Region. In Anwesenheit des Oberbürgermeisterkandidaten Tobias Schick wurde deutlich unterstrichen, dass alles unternommen werden muss, um Mitarbeiter durch qualifizierte Zuwanderung zu finden. Die Veranstaltung fand im Hotel „Dorotheenhof“ statt, das sich genau gegenüber von der Bahnbaustelle befindet.