Von der Automeile zum Campus

BWA-Mitglied Lebenshilfe Aachen Werkstätten & Service GmbH feiert 25 jähriges Jubiläum

Aachen,

Ein besonderes Jubiläum feierte jetzt die Lebenshilfe Aachen Werkstätten & Service GmbH. Das Sozialunternehmen mit 1000 Mitarbeitern, davon 780 Menschen mit Behinderung, ist mit einem seiner beiden Standorte seit nunmehr 25 Jahren auf Aachens berühmter „Automeile“, der Neuenhofstraße, ansässig. Als die damalige „Werkstatt für Behinderte“ 1988 vom alten Standort, der Schirmfabrik Brauer auf der Jülicher Straße, in den modernen Neubau auf der Neuenhofstraße umsiedelte, war sie neben dem Autohaus Kohl eine der ersten Ansiedlungen und der Exot im Gewerbegebiet Eilendorf-Süd.

 

In guter Nachbarschaft: Gisela Kohl-Vogel (Geschäftsführerin der Kohl-Gruppe Aachen) berichtete beim Jubiläumsfest der Lebenshilfe Aachen Werkstätten & Service GmbH über die enge Zusammenarbeit der beiden Unternehmen auf der Neuenhofstraße. Links im Bild die Journalistin und Moderatorin Sabine Rother.


Heute ist die Betriebsstätte mit 500 Beschäftigten mit und ohne Behinderung in den Bereichen Verpackung, Büroservices, Montage und Holzverarbeitung hier nicht mehr wegzudenken. Mit vielen Firmen in der Nachbarschaft bestehen enge geschäftliche Verbindungen. Der Rückblick auf die Anfänge und die erfolgreiche Entwicklung der Lebenshilfe-Werkstatt war dann auch eines der Themen bei einer Talkrunde zum Auftakt des Jubiläumsfestes Ende September. Neben der Zusammenarbeit mit dem Autohaus Kohl bei der Montage von Motorrädern und der Fahrzeugreinigung wurden dazu auch die Verpackungsdienstleistungen der Werkstatt für das benachbarte Kosmetikunternehmen Babor vorgestellt. Schon diese Beispiele machten deutlich, dass das Sozialunternehmen ein normaler Geschäftspartner ist, der Top-Leistungen abliefern und gute Konditionen bieten muss, um im Wettbewerb bestehen zu können.

Darüber hinaus betonten Gastgeber und Gäste des Jubiläumstalks, darunter Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe, und Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp, dass das Bewusstsein dafür steigt, dass Werkstätten für Menschen mit Behinderung nicht nur einen sozialen Auftrag haben, sondern als Teil der Wertschöpfungskette einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung von regionaler Wirtschaft und Arbeitsmarkt leisten.

„Neue Chancen zu nutzen und uns vor allem im Themenfeld Logistik gut aufzustellen, ist daher nur eine logische Konsequenz“, leitete Geschäftsführer Norbert Zimmermann den Blick auf die nächste große Herausforderung. So hat sich die Werkstatt im Sommer 2013 im Cluster Logistik des RWTH Aachen Campus immatrikuliert. Die Forschungslandschaft am Campus wird die Werkstatt nutzen, um ihre Logistikabläufe gemeinsam mit den Partnerunternehmen weiter zu verbessern – bis dato ein bundesweit einmaliges Projekt.